Advent, Advent, ein Lichtlein brennt…
… doch das Lichtlein kann nur brennen, wenn es auch einen Kranz gibt, auf dem es steht. Das dachten sich auch die zwölf Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Slowakei, Tschechien, der Ukraine, Österreich und Deutschland, die am 1. Dezember 2024 zum Adventskranzworkshop ins Haus der Begegnung in Pressburg/Bratislava kamen. Wie bereits im letzten Jahr, war die Veranstaltung ein voller Erfolg.
Passenderweise fiel der Termin auch noch mit dem 1. Advent zusammen. „Es ist praktisch, dass wir heuer so einen kurzen Advent haben, dann nadelt der Adventskranz bis zum Heiligabend weniger“, meinte die Kursleiterin Martina Sklenárová, die für den Workshop eigens aus Neutra/Nitra angereist war.
Doch bevor es richtig losgehen konnte, mussten zuerst die kleinen Zweige mit einer Rosenschere von den größeren Ästen entfernt werden. Dabei half auch der kleine Adamko, der mit drei Jahren der jüngste Kursteilnehmer war.
Johann Hinrich Wichern und sein Adventskranz
Als genug Zweige geschnitten waren, nutzte der ifa-Kulturmanager Yannick Baumann die Möglichkeit, um kurz in die Geschichte der Tradition des Adventskranzes einzuführen. Die Idee des Kranzes mit den vier Adventskerzen stammte von dem Pastor Johann Hinrich Wichern, der in Hamburg das „Raue Haus“, ein Waisenhaus, leitete und der den Kindern dort die Wartezeit bis Weihnachten verkürzen wollte. Wichern, der auch den Adventskalender erfand, war mit seinen Ideen so erfolgreich, dass sie sich im ganzen deutschsprachigen Raum und darüber hinaus verbreiteten, und das sowohl bei evangelischen als auch bei katholischen Christen.
Vom Strohring zum Kranz
Nach diesem kleinen Exkurs ging es zur Sache. Martina Sklenárová wickelte einen Draht mehrfach um den Strohring und verzwirbelte ihn gekonnt. Danach drückte sie erste Zweige an den Ring und umwickelte ihn fest. Im Anschluss versuchten die Kursteilnehmer ihr Glück und innerhalb kürzester Zeit entstanden die schönsten Kränze.
In der Zwischenzeit war auch der Salzteig, den Yannick Baumann vorbereitet hatte, getrocknet und die Kursteilnehmer fingen an, die Sterne, Herzen und Äpfel bunt zu bemalen und mit Heißkleber und Draht an ihren Adventskränzen zu befestigen. Es wurde besonders Wert auf traditionellen ökologischen Weihnachtsschmuck gelegt. Mit Salzteig, Wachsfiguren, Strohsternen, Hagebutten, getrockneten Orangen und Tannenzapfen lassen sich die schönsten Kränze auch ganz ohne Kunststoff gestalten.
Auch für das leibliche Wohl war gesorgt
Bevor man am Ende die Kerzenständer platzierte, wurde noch eine kleine Stärkung eingenommen. Neben Dominosteinen, Lebkuchen und Spekulatius durften natürlich die traditionellen Pressburger Kipferl nicht fehlen. Wer es salzig mochte, griff zu den Grammerlpogatscherln, die ebenfalls auslagen. Dazu gab es kräftigen Kaffee und wärmenden Tee.
Ein Kranz schöner als der andere
Beim Abschlussfoto war man sich einig. Den schönsten Adventskranz zu küren, war ganz unmöglich. Jeder Kranz war individuell und wusste zu beeindrucken. Die Zufriedenheit stand allen ins Gesicht geschrieben und so verabschiedete man sich voneinander, in der Hoffnung, dass bis zur nächsten Zusammenkunft nicht ganz so viel Zeit vergehen möge.
Hanna Dubinchak