Richard im Sprung auf Skiern

„An erster Stelle steht die Bildung, dann kannst du machen, was du willst!“

Richard Kožár ist ein erfahrener Ski-Landeslehrer und Pädagoge für Kunst und Geschichte. Im Gespräch mit dem Karpatenblatt verrät er, wann man mit dem Skifahren anfangen sollte, warum man lieber mit einem/r Ski-Lehrer/in üben sollte und was ihm Kraft gibt. 

Du hast Geschichte und Kunst auf Lehramt studiert, wie kommt man von Geschichte und Kunst zum Skifahren?

Von Anfang an hat mir Skifahren Spaß gemacht. Als kleines Kind habe ich das gelernt und meine Mama hat immer gesagt: „An erster Stelle steht die Bildung, dann kannst du machen, was du willst!“ Natürlich waren Pädagogik, Didaktik und Psychologie auch ein Teil meines Studiums. Geschichtsunterricht findet man auch im Skifahren. Profi zu werden und die Skier richtig zu steuern ist letztlich große Kunst.

Richard Kožár - Portrait
Richard stammt aus der Slowakei und arbeitet seit mehreren Jahren als Skilehrer in Österreich.
Du trainierst unterschiedliche Jahrgänge. Wann und wie sollte man mit dem Skifahren am besten anfangen?

Am besten sollte man so früh wie möglich anfangen. Ja, klar, der Kinderunterricht ist etwas anders gestaltet als der Unterricht bei Jugendlichen oder Erwachsenen. Aber theoretisch kann man in jedem Alter anfangen. Wichtig ist es nur, körperlich fit zu sein.

Wieso ist es wichtig eine/n Skilehrer/in zu haben, wenn man auch allein Skifahren lernen kann?

Theoretisch ist es möglich, es auch allein zu lernen, aber Skifahren ist eine sehr komplexe Sportart. Grob kann man sich Skifahren ziemlich schnell beibringen, die Probleme kommen später, denn die meisten Leute eignen sich viele Fehler an. Wenn diese bereits im Gehirn fixiert sind, ist es sehr schwierig, sie zu ändern. Darum ist der beste Weg eine/n Skilehrer/in zu engagieren und es von Anfang an richtig zu üben. Denn die Fehler zu beseitigen kostet viel Zeit, Geld und Skifahren macht mehr Spaß mit der richtigen Technik, egal was für Wetterbedingungen es gibt.

Richard im Sprung auf Skiern
Richard bei der Arbeit
Du unterrichtest bereits einige Zeit im Zillertal, was sind deine schönsten Erinnerungen in deiner Karriere bisher?

Schönste? Immer wenn ich sehe, dass die Leute einen Fortschritt beim Skifahren erreichen und wenn ihnen das Skifahren Spaß macht. Für mich persönlich ist es das Schönste, die ungespurten Hänge mit meinem Bruder oder mit den Kollegen zu fahren, im Snowpark zu springen, sowie die Prüfungen zu bestehen. Ich liebe die pure Natur, weil sie enorme Power mit sich bringt.

Richard Kožár - Alpen
Richard Kožár genießt die Natur der Alpen
Zu den Pionieren des Skifahrens in der Slowakei gehören deutschsprachige Persönlichkeiten wie der Arzt Dr. Szontagh und der Lehrer Alfred Grosz. Für sie war der Naturschutz sehr wichtig. Wie sollte man nachhaltiger mit der Natur umgehen?

Die Natur müssen wir unbedingt schützen. Die Skigebiete sind große Projekte, die nicht so optimal für die Natur sind. Trotzdem steht bei jede/m Skilehrer/in die Nachhaltigkeit und der Naturschutz im Vordergrund. Es gibt auch 10 FIS-Umweltregeln. Eine von den wichtigsten ist für mich: Nimm deinen Abfall mit!

Wer ist dein Skifahrer-Vorbild?

Ich habe keine großen Vorbilder, meistens motivieren mich die Leute in meinem Umkreis, die selbstmotiviert sind und Skifahren einfach lieben und leben.

Was hast du dir für die Zukunft vorgenommen?

Als Erstes möchte ich meine Ausbildungen fertig machen. Dann will ich so viel unterrichten wie möglich. Das Skifahren ist vielseitig und es macht immer wieder Spaß, meinen Gästen die richtige Skitechnik beizubringen.

Hubert im Gespräch mit der KDJ

Das Gespräch führte Hubert. Er interviewt das ganze Jahr über Mitglieder der Karpatendeutschen Jugend für die Reihe „KDJ auf ein Wort“.