Peter Gajdoš und Christoph Goeser, der Honorarkonsul der Slowakischen Republik in Baden-Württemberg, beim WAVE-Weltrekordversuch im Mai 2014 in Stuttgart

Das Stipendium der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Nach Allerheiligen bleiben oft Tonnen Plastikmüll zurück. Viele von uns setzen sich mit dem Thema Umwelt nicht auseinander. Begriffe wie Bio, Fairtrade oder Nachhaltigkeit seien nur für die Aufgeklärten und Reichen. Sicher wird das Thema in der Slowakei wenig diskutiert. Willst du es vielleicht ändern? Hast du ein eigenes Projekt oder beschäftigt dich ein Umwelt-Thema, das du gerne erforschen möchtest? Ich glaube, das Stipendium von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt wäre eine perfekte Option für dich. 

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt bietet Stipendien für mittel- und osteuropäische Hochschulabsolventinnen und -absolventen aller Fachrichtungen zu umweltrelevanten Themen an. Ihre Ziele sind Wissenstransfer in Wissenschaft, Verwaltung und Praxis sowie internationale Netzwerkbildung zwischen Umweltexpertinnen und -experten. Für dich heißt das, auch wenn du Jura oder Musik studierst, kannst du dich entweder für ein sechs- oder zwölfmonatiges Programm online bewerben. Sogar zweimal im Jahr. Du musst nur in der Slowakei wohnen, ausreichende Deutschkenntnisse nachweisen und ein umweltrelevantes Thema vorschlagen und schon kann es losgehen. Vielleicht. 

Forschungsthema Elektromobilität

Eine tolle Erfahrung hat 2014 auch Peter Gajdoš aus Preßburg/Bratislava gemacht, der sein Stipendium beim e-mobil BW der damaligen Landesagentur für Elektromobilität und Brennstoffzellentechnologie des Landes Baden-Württemberg verbracht hat. Sein Thema „Elektromobilität als nachhaltige Lösung des Stadtverkehrs. Positive Beispiele aus deutschen Modellregionen als Anstoß für eine Implementation in der Slowakei“ ist bis zum heutigen Tag sehr relevant und seine Forschung hat im Nachhinein auch in der Slowakei Aufmerksamkeit hervorgerufen. 

Ziel des Projekts war es, wichtige Kenntnisse im Bereich Elektromobilität und deren Verbreitung in Deutschland zu gewinnen. Vor allem sollten Modellprojekte in Deutschland studiert werden sowie Kenntnisse erworben und Möglichkeiten festgestellt werden, die man in der Slowakei anschließend hätte applizieren können. Der Schwerpunkt lag auf der Nachhaltigkeit. Im Vordergrund stand die Frage: „Kann Elektromobilität als nachhaltige Lösung des Stadtverkehrs dienen?“ Peter sagt dazu: „Der Aufenthalt in Deutschland hat meinen Horizont erweitert. Ich habe viele Menschen, das Arbeitssystem sowie das Leben in einem anderen Land kennengelernt.” Das Programm der DBU empfehle ich jedem, der eine Beziehung zur Natur hat und sich weiterentwickeln möchte. Bei der DBU haben sie sich um uns gekümmert und wir haben uns bei jedem Schritt unterstützt gefühlt.“ 

Finanzielle und ideelle Unterstützung

Tatsächlich bekommt man eine tolle Förderung sowohl finanziell (monatliches Stipendium: 1.250 Euro, Kranken-, Unfall- und Haftpflichtversicherung, mehrwöchiger Deutsch-Intensivkurs) als auch ideelle (Hilfestellung bei der Suche nach einer Gastgeber-Institution in Deutschland, Stipendiaten-Seminare zum gegenseitigen Austausch, Einladungen zu wichtigen Veranstaltungen der DBU, zum Beispiel zur Verleihung des Deutschen Umweltpreises).

Peter hat Betriebswirtschaftslehre an der Ökonomischen Universität studiert. Seine Freizeit verbringt er gerne in der Natur, macht Sport, beschäftigt sich mit der Familie und sieht gerne Dokumentarfilme. Außerdem lernt er Spanisch und ist auch dem Deutschen treu geblieben. Er nutzt die Sprache bei der Arbeit und ist für seine Deutschkenntnisse sehr dankbar. Sein Fazit: „Deutsch hat mir eine weitere Tür zur Erkenntnis geöffnet. Ich erinnere mich an das großartige Gefühl, als ich das erste Buch auf Deutsch las.“

Mehr Informationen zum Stipendium findest du auf der Webseite der Deutschen Bundesstiftung Umwelt: www.dbu.de/stipendien_international

Ľudmila Glembová