Am Ende gewinnen alle und vor allem die Sprache.

Dunaj Poetry Slam – ein Gewinn für die Sprache

Am 28. April 2023 fand in Preßburg/Bratislava der erste Dunaj Poetry Slam statt. Mit Slammerinnen und Slammern aus Österreich und der Slowakei war es ein Fest der Mehrsprachigkeit, das sowohl den Künstlerinnen und Künstlern, als auch dem Publikum viel Freude bereitete.

In der modernen Atmosphäre der Bibliothek des Goethe-Instituts füllte sich gegen 18 Uhr der Raum mit neugierigen Gästen für das Experiment eines bilingualen Poetry Slams. Der Dunaj Poetry Slam sollte die beiden Länder auf den beiden Seiten der Donau einander näherbringen. Die Idee hatte sich über die letzten Monate entwickelt und nun zum ersten Mal Gestalt angenommen. Für Katharina Wenty und Tomaš Straka war die Moderation eine ganz besondere Herausforderung, da sie jeweils nur Deutsch beziehungsweise Slowakisch sprechen. So mussten sie ihre Beiträge gut abstimmen und lernten noch auf der Bühne einige Wörter der anderen Sprache. Doch gerade dieses Wechselspiel der Sprachen, machte den ersten Dunaj Poetry Slam zu etwas ganz Besonderem.

Das Publikum wartet gespannt auf die erste Slammerin.
Das Publikum wartet gespannt auf die erste Slammerin.

Der lange Weg auf die Bühne

Dem Abend der Poesie gingen viele Wochen Vorbereitung voraus. Die Veranstalter – Poetry slam’md, Slam Poetry SK und der Karpatendeutsche Verein – freuten sich über die Unterstützung des Instituts für Auslandsbeziehungen, des österreichischen Kulturforums und des Goethe-Institutes, die die Veranstaltung erst ermöglichten.

Da die Künstler:innen ihre Texte jeweils auf Slowakisch und Deutsch vortrugen, mussten die Texte vorher übersetzt werden. Dazu konnten wir glücklicherweise Studierende der Philosoph-Konstantin-Universität Neutra/Nitra, finden, die unter der Leitung des DAAD-Lektoren Yannick Baumann M.A., doc. Mgr. Soňa Hodáková, PhD. und Mgr. Ján Čakanek, PhD. die Texte übersetzten. Diese Arbeit war besonders kompliziert, da die lyrischen Texte viel mit der Sprache spielten und so viel Gefühl für die Sprache gefragt war. Die Studierenden machten dabei jedoch eine hervorragende Arbeit und so konnte das Publikum alle Texte in beiden Sprachen genießen.

Mit gefühlvollen, witzigen und wütenden Texten ist für alle etwas dabei.
Mit gefühlvollen, witzigen und wütenden Texten ist für alle etwas dabei.

Am Ende gewann die Sprache

Wie bei einem Poetry Slam üblich vergab eine Jury aus dem Publikum Punkte für die vorgetragenen Texte, die in einer slowakischen und deutschen Teamwertung zusammengerechnet wurden. Aus reinem Zufall kamen die beiden Teams am Ende auf das exakt gleiche Ergebnis, sodass es einen verdienten Sieg für beide Sprache gab.

Mit diesem tollen Abend geht die Organisation für den nächsten Dunaj Poetry Slam schon weiter und man kann sich nur auf die nächsten Abende mit moderner Poesie freuen.

Max Rößler