Beitragsbild Artikel "Farebný svet v tme"

Eine bunte Welt im Dunkeln wird sichtbar – dank Helmut Bistika

Der Kaschauer Weihnachtsmarkt war am Nachmittag des 18. Dezember gut besucht, wie auch die nicht weit davon entfernte Ostslowakische Galerie/Východoslovenská galéria in der Alžbetina ulica 22. Dort wurde um 17 Uhr die Ausstellung „FAREBNÝ SVET V TME“ (Eine bunte Welt im Dunkeln) durch den Künstler und Sozialpädagogen Helmut Bistika und die Leiterin der gemeinnützigen sozialen Einrichtung MAJÁK, Mgr. Henrieta Heidecker, eröffnet.

Die Ausstellung zeigt der Öffentlichkeit, zu welchen Kunstwerken Menschen mit Behinderung fähig sind, wenn sie eine gute künstlerische und vor allem pädagogische Anleitung erhalten.

Die Einladung zur Ausstellung
Die Einladung zur Ausstellungseröffnung

Erfolge durch einfühlsame Anleitung

Dem Besucher wurde spätestens bei den einführenden Worten von Helmut Bistika klar, dass der Geist der Weihnachtszeit hier noch stärker zum Ausdruck kommt als auf dem Weihnachtsmarkt. Helmut Bistika schilderte seine langjährige Zusammenarbeit mit der gemeinnützigen Institution MAJÁK und die erreichten Fortschritte bei der Betreuung gesundheitlich benachteiligter Menschen. Allen Anwesenden wurde deutlich, welche Schwierigkeiten zu überwinden sind, um zum Beispiel einem stark sehgeschädigten oder gar total erblindeten Künstler bei seinen Bemühungen, seine Gedanken in eine Bild umzusetzen, zu unterstützen.

Dazu sind nicht nur die materiellen Voraussetzungen zu schaffen. Allein das ist schwierig, denn Räume und Hilfsmittel müssen bezahlt werden. Ohne gute Betreuung, ohne pädagogisches Können und Geschick und natürlich die künstlerische Führung ist kein Erfolgserlebnis zu erreichen.

Es gibt sehr wenige Künstler, die wie Helmut Bistika nicht nur eine sozialpädagogische Ausbildung vorweisen und sich dazu noch mit unglaublichem Gefühl in die Welt von Menschen mit Beeinträchtigung versetzen können. Nur das zusammen erklärt die Freude der Behinderten an der Zusammenarbeit mit Helmut Bistika und die auf diesem Gebiet von MAJÁK erreichten Ergebnisse.

Die bunte Welt wird sichtbar

Wie hilft Helmut Bistika seinen blinden Klienten, die für sie unsichtbare bunte Welt als Bild auf Papier oder Leinwand zu bringen und so für andere sichtbar zu machen? Zunächst ist ein gut eingerichteter, übersichtlicher Arbeitsplatz notwendig. Dem Klienten wird dann gezeigt, was sich wo befindet. Nun wird darüber gesprochen, was ihn beschäftigt und was er gerne aufzeichnen möchte. Helmut Bistika hilft, die zu bemalende Fläche aufzuteilen und spricht mit ihm über passende Farbzusammenstellungen für die gewählte Darstellung. Das Führen von Stift oder Pinsel überlässt er dem Klienten. Er erklärt dem Klienten, was er gezeichnet hat und welche Vorschläge er für die Weiterarbeit hat.

Die Einschränkungen der Klienten sind unterschiedlich. Neben vollständig Erblindeten und Gehörlosen gibt es einige, die in unterschiedlichen Abstufungen sowohl seh- als auch hörbehindert sind. Das bringt zusätzliche Herausforderungen, die Helmut Bistika mit großem Geschick überwindet. Er hat es geschafft, dass die Klienten seine Hilfe mit großer Freude annehmen. Sie sehen ihn nicht nur als Lehrer, sondern auch als einen sehr guten Freund und haben ihn in ihre Herzen geschlossen.

Das war auch bei der Ausstellungseröffnung zu sehen und brachte besondere menschliche Wärme in die im Ausstellungsraum herrschende vorweihnachtliche Stimmung.

Menschen stehen vor Bildern
Helmut Bistika und Henrieta Heidecker mit zwei Klienten: links Peter Csocso, sitzend Pavel Čuchran.

Dank an alle Sponsoren

Das Projekt „Farebný svet v tme“ wird vom Ministerium für Kultur der Slowakei finanziert. Die gesamte Arbeit von MAJÁK ist ohne finanzielle Unterstützung durch staatliche Stellen, zu denen auch die Selbstverwaltung der Region Košice und die Stadt Košice zählen, sowie private Sponsoren nicht denkbar. Hoffen wir, dass auch zukünftig genügend Mittel zur Verfügung stehen, um die gesundheitlich so stark benachteiligten Bürger bei ihren Bemühungen um gesellschaftliche Anerkennung zu unterstützen.

Dr. Heinz Schleusener