Hartmut Koschyk FUEN-Preis

Erster FUEN-Preis geht an Hartmut Koschyk

Mitte Juni wurde erstmals der Preis der Föderalistischen Union Europäischer Nationalitäten für außerordentliches Engagement für den Minderheitenschutz in Europa vergeben. Am ersten Tag des FUEN-Kongresses in Pezinok/Bösing konnte sich der ehemalige Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Hartmut Koschyk über die Auszeichnung freuen.

In goldenen Lettern steht FUEN auf der Serpentinit-Stele, die von einem blauen mit Sternen und Schmucksteinen besetzten Ring umrundet wird. Der Stein gilt in manchen Völkern als Schutzstein, erklärte FUEN-Vizepräsidentin Olga Martens. In ihrer Laudatio meinte sie, Koschyks Beispiel könne für alle Minderheiten in Europa inspirierend sein.

Mit 28 Jahren wurde Koschyk Generalsekretär des Bundes der Vertriebenen, war vier Jahre lang der Bundesbeauftragte für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, seit 1994 ist er der Bundesvorsitzende des Vereins für Deutsche Kulturbeziehungen im Ausland und nun der erste FUEN-Preisträger. Die Auszeichnung soll Personen würdigen, die einen besonderen Beitrag zum Schutz nationaler Minderheiten und dem Zusammenleben von Minderheiten und der Mehrheitsgesellschaft leisten.

In seiner Dankesrede erinnerte Koschyk, dass er erstmals als junger Abgeordneter mit der FUEN in Kontakt kam.

Einsatz für die Minderheitenpolitik

„Hast du in deinem politischen Leben wirklich genug für die Minderheitenpolitik geleistet, um einen solchen Preis zu rechtfertigen?“, fragte Harmut Koschyk in seiner Dankesrede sich selbst, nachdem ihm die von der russlanddeutschen Künstlerin Nina Lutzow gestaltete Stele übergeben worden war.

Hartmut Koschyk ist erster FUEN-Preisträger
FUEN-Präsident Loránt Vincze und Vizepräsidentin Olga Martens überreichten Harmut Koschyk die Auszeichnung.

Als junger Abgeordneter sei er erstmals auf die FUEN gestoßen, denn jeder, der sich ernsthaft mit der Minderheitenpolitik in Europa befassen wolle, komme nicht an dem Dachverband der europäischen Minderheitenverbände vorbei. In seiner Funktion als Regierungsbeauftragter für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten habe er den Verband dann umso mehr schätzen gelernt.

Er habe bemerkt, wie wichtig es für die vier Minderheiten in Deutschland, die 25 deutschen Minderheiten in Europa, aber auch für die anderen europäischen Minderheiten sei, diesen Schutzschirm zu haben.

EU-Minderheitenvertreter gefordert

Koschyk hob besonders die Minority SafePack-Initiative für einen stärkeren Schutz der Minderheiten in Europa hervor und betonte, dass er sich auch als „politischer Privatier“ weiterhin für den Minderheitenschutz in Europa einsetzen wolle. Darüber hinaus forderte eine personelle Verankerung der Minderheitenvertreter bei der Europäischen Kommission, um der europäischen Minderheitenpolitik auf EU-Ebene ein Gesicht zu geben.

Red