Galerie einer Geschichte
Unter dieser Bezeichnung wurde zum 90-jährigen Jubiläum der Gründung der Baťa-Werke unter der Hohen Tatra und der Stadt Svit eine Ausstellung eröffnet. Da die Vorsitzende der Ortsgruppe des Karpatendeutschen Vereins in Deutschendorf/Poprad in Svit wohnt und aktiv im Klub der Absolventen der Baťa-Schule arbeitet, entschieden sich die Mitglieder, diese Ausstellung zu besuchen.
Am 8. November trafen sich die Mitglieder der OG des KDVs in Deutschendorf/Poprad vor dem Verwaltungsgebäude der Firma Chemosvit a.s. Dort wurden wir bereits von einem jungen Mann, Ing. Vladimír Zentko, erwartet, der uns durch die Ausstellung führte. Wir trafen uns außerdem mit einer Gruppe von Rentnerinnen aus Svit.
Es wurde uns erklärt, wie es dazu kam, dass ausgerechnet dieses Werk dort aufgebaut wurde. In der Region gab es sehr gutes Wasser zur Produktion von Viskosefasern und das Grundstück war recht preisgünstig. Es handelte sich um Moorwiesen, die entwässert wurden, wobei das Wasser in den Fluss geleitet wurde. Zunächst wurde eine Versuchsstation gebaut, ergänzt durch ein Wohnhaus für die Techniker und ein kleines Kraftwerk. Nach Bestätigung, dass das hergestellte Produkt den Erwartungen entsprach, begann der Aufbau der Firma und der Wohnungen für die Arbeiter. Noch heute sind in Svit die spezifischen Baťa-Siedlungen zu sehen.
Interessante Zeitdokumente
Wir konnten viele Fotos vom Aufbau der Firma und der Stadt anschauen. Die Firma benötigte zudem Arbeiter, die fachgerecht arbeiten konnten. Daher wurde die Baťa-Schule gegründet, in der junge Leute – oft Kinder ab 15 Jahren – arbeiteten und gleichzeitig die Schule besuchten, um die benötigten Kenntnisse für die Produktion zu erwerben. Uns wurden Anmeldungen, Bücher mit Aufzeichnungen der einzelnen Arbeiten und des Schullebens gezeigt. Die noch lebenden Zeitzeugen erinnerten daran, wie die jungen Leute mit ihrem verdienten Geld auch den Umgang mit Finanzen lernten.
In der Ausstellung sahen wir, wie sich die Firma entwickelte, welche Produkte in den 90 Jahren hergestellt wurden und wir erhielten Einblicke in die Interessen der Mitarbeiter. Besonders interessant waren die Werkzeitungen sowie ausgestellte ältere Maschinen, die früher in Betrieb waren und mit denen verschiedene Produkte hergestellt wurden.
Ausstellungsempfehlung
Die Ausstellung war für uns sehr spannend, da viele der Anwesenden Verwandte hatten, die bei der Gründung der Firma dabei waren, die Schule besuchten oder am weiteren Ausbau mitwirkten. Wir bedankten uns für die fachkundige Begleitung durch die Ausstellung und machten ein gemeinsames Foto.
Wir empfehlen jedem, der einmal in die Hohe Tatra oder in die Nähe von Svit kommt, diese Ausstellung zu besuchen. Es gibt vieles zu entdecken, das auch heute noch relevant ist.
Franzi Kovalčík