
ifa-Regionalwoche in Allenstein
Mitte März trafen sich Entsandte des Instituts für Auslandsbeziehungen sowie Vertreterinnen und Vertreter der deutschen Minderheiten in Mittel- und Osteuropa sowie Zentralasien mit Akteuren aus Kultur und Politik in Polen.
Vom 17. bis zum 21. März trafen sich Entsandte des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa) mit Vertreterinnen und Vertretern der deutschen Minderheiten in Tschechien, Polen, der Slowakei und Kasachstan zu einem Austausch mit Akteuren aus Kultur und Politik im polnischen Allenstein/Olsztyn zur traditionellen ifa-Regionalwoche. Höhepunkt des Treffens war ein Besuch der deutschen Generalkonsulin Cornelia Pieper, welche bei einer Ansprache im Warmiński Hotel die Bedeutung des länderübergreifenden Dialogs, sowie die Rolle des Instituts für Auslandsbeziehungen als Mittler zwischen den Kulturen betonte. Auch der Vorsitzende des Verbandes der deutschen Gesellschaften, Rafał Bartek, sowie die Minderheitenbeauftragten des Woiwoden und des Marschalls, Aneta Brzyska und Piotr Baczewski, wohnten der Ansprache bei. Im Anschluss der Ansprache folgte eine Netzwerkveranstaltung, bei der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Thema Demokratie diskutierten. Wie man Demokratie resilienter, junge Menschen stärker einbinden und die Demokratie im Alltag stärken kann, lauteten die Fragen, denen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer innerhalb der Diskussionsgruppen widmeten.
Besuch der Wolfsschanze
Im Rahmen des einwöchigen Treffens absolvierte die Gruppe ein umfangreiches Programm, darunter einen Besuch der Wolfsschanze, des ehemaligen militärischen Lagezentrums der Führungsriege der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg, in der Nähe von Rastenburg/Kętrzyn. Die Kulturmanagerinnen und Kulturmanager sowie die Redakteurinnen und Redakteure besichtigten den Ort, an dem Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg am 20. Juli 1944 ein Attentat auf Adolf Hitler unternahm, welches missglückte. Davor ließ sich die Gruppe durch das rund 30 Kilometer entfernte Schloss Steinort/Sztynort führen. Der ehemalige Wohnsitz von Heinrich Graf von Lehndorff – einem der Beteiligten des Hitler-Attentats – wird derzeit von der Deutsch-Polnischen Stiftung Kulturpflege und Denkmalschutz restauriert. Zum Abschluss des Tages besuchte die Gruppe die Sensburger Deutsche Gesellschaft „Bärentatze“ in Sensburg/Mrągowo.




Im Laufe der Woche fanden weitere Treffen, unter anderem mit dem Verband der deutschen Gesellschaften in Ermland und Masuren (VdGEM), mit der Stiftung Borussia, und der Allensteiner Gesellschaft Deutscher Minderheit (AGDM) sowie ein Besuch bei Radio Olsztyn statt.
Das ifa-Entsendeprogramm
Im Rahmen des ifa-Entsendeprogramms entsendet das Institut für Auslandsbeziehungen jährlich Kulturmanagerinnen und -manager sowie Redakteurinnen und Redakteure, welche die deutschen Minderheiten bei der Durchführung von Projekten sowie bei der Öffentlichkeitsarbeit unterstützen. Die Entsandten sollen ein modernes Deutschlandbild stärken und den Dialog zwischen der Mehrheitsbevölkerung und den deutschen Minderheiten sowie zwischen den Ländern fördern. Das Programm existiert in Tschechien, Polen, der Slowakei, Ungarn, Serbien, Rumänien und Kasachstan. Hinzu kommen zwei Entsendestellen in Russland und der Ukraine, welche derzeit ausgesetzt sind. Vor dem Treffen in Allenstein hatte sich ein weiterer Teil der Entsandten im März im ungarischen Fünfkirchen/Pécs getroffen, um sich ebenfalls zu vernetzen und auszutauschen.
Lennard Halfmann /Landesecho