Monatsgruß von Thomas Herwing

Stürmische Zeiten bewegen die Welt. Corona, Inflation, Finanzkrise, Arbeitslosigkeit, Hochwasser, Flüchtlingsströme. In welcher Welt werden unsere Kinder, Enkel und Urenkel leben? Und viel näher: Wie sehr wird mein Leben von den Wogen dieser Zeit hin und her geschüttelt? Manch einer stellt sich dabei die Frage: Wo ist Gott?

In unserem Bibelwort heißt es: „Ich bin Gott und sonst keiner, ein Gott, dem nichts gleicht. Ich habe von Anfang an verkündigt, was hernach kommen soll und vorzeiten, was noch nicht geschehen ist. Ich sage: Was ich beschlossen habe, geschieht und alles, was ich mir vorgenommen habe, das tue ich (…) Ja, ich habe es gesagt, ich führe es auch herbei; ich habe es geplant und ich vollbringe es auch“ (Jes 46, 9-11). Die Pläne Gottes können nicht zunichtegemacht werden, weil niemand wie Gott ist. Wenn ein Plan Gottes zunichtegemacht würde, dann gäbe es noch eine Macht, die größer ist als er. Aber „niemand kann seiner Hand wehren“, wie es schon der babylonische König Nebukadnezar sagte: „Ich pries und ehrte den, der ewig lebt, dessen Gewalt ewig ist und dessen Reich für und für währt, gegen den alle, die auf Erden wohnen, für nichts zu rechnen sind. Er macht’s, wie er will, mit den Mächten im Himmel und mit denen, die auf Erden wohnen. Und niemand kann seiner Hand wehren, noch zu ihm sagen: Was machst du?“ (Daniel 4,31-32). Auch Hiob musste das bekennen. Nach all dem, was er erleiden musste, sagt er: „Ich erkenne, dass du alles vermagst und nichts, das du dir vorgenommen, ist dir zu schwer“ (Hiob 42,2). Der Psalmist ruft sogar aus: „Unser Gott ist in den Himmeln; alles, was ihm wohlgefällt, tut er“ (Psalm 115,3).

Wenn Gott als souveräner Herrscher die Welt regiert, bewegt sich das Böse in der Welt nicht außerhalb seines Planes. Der Prophet Amos bekennt: „Ist etwa ein Unglück in der Stadt, das der Herr nicht tut?“ (Am 3,6). Als Hiob mit Geschwüren geschlagen wurde, sagte er voller Ehrfurcht: „Haben wir Gutes empfangen von Gott und sollten das Böse nicht auch annehmen?“ (Hiob 2,10). In den ersten beiden Kapiteln des Buches Hiobs wird klar: Das vom Teufel verursachte Böse geschieht nur, weil Gott es zulässt. Deshalb hat Hiob nicht Unrecht, wenn er es aus der Hand Gottes nimmt. Es wäre unbiblisch und respektlos, wenn man dem Teufel (oder dem sündigen Menschen) die Macht zugestehen würde, die Pläne Gottes zu vereiteln.

Das deutlichste Beispiel dafür ist die Kreuzigung von Jesus Christus. Wer will behaupten, dass die Verachtung des Herodes (Lk 23,11), das opportunistische Verhalten des Pilatus (Lk 23,24), das „Kreuzige, kreuzige ihn!“ der Juden (Lk 23,21) oder der Spott der römischen Soldaten (Lk 23,36) nicht sündig wären? Dennoch lesen wir in der Apostelgeschichte 4,27-28 folgendes Gebet der Gemeinde Jesu: „Wahrhaftig, sie haben sich versammelt in dieser Stadt gegen deinen heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hast, Herodes und Pontius Pilatus mit den Heiden und den Stämmen Israels, zu tun, was deine Hand und dein Ratschluss zuvor bestimmt hatten, dass es geschehen solle.“

Dieser Gott stellt sich uns in der Bibel als allmächtiger und ehrfurchtgebietender Gott vor. Er führt alles aus, was er will. Nichts und niemand kann ihn daran hindern! Und er ist auch der heilige Gott, der unsere Sünden schwer bestrafen wird – mit einer ewigen Hölle. Allein für den, der in Jesus Christus Rettung, Vergebung, Freispruch, Liebe, Frieden und Führung für sein Leben sucht und findet, ist der heilige und allmächtige Gott der wahre Fels und Trost in den stürmischen Zeiten dieser Welt!