Projektleiter Alan Laifer vom KDV und Irene Schuller vom Goethe-Institut.

Projekttag zu Desinformationen an einer Grundschule der deutschen Minderheit

Während meiner ifa-Kulturassistenz beim Karpatendeutschen Verein habe ich im Oktober 2024 in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut in Pressburg/Bratislava einen Projekttag organisiert. Aber wie ist eigentlich die Idee aufgekommen, unsere beiden Organisationen für eine Veranstaltung zusammenzubringen?

Erstens empfand ich es als sinnvoll, den Karpatendeutschen Verein in der Slowakei sowie das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) für die slowakische Jugend sichtbarer zu machen. Zweitens wollte ich die Gelegenheit nutzen, um ein aktuelles Thema anzusprechen, das gerade heute besonders bedeutungsvoll ist. Gemeinsam mit meiner Projektpartnerin Irene Schuller vom Goethe-Institut haben wir uns entschieden, einen Projekttag über „Fake News“ vorzubereiten. Heutzutage leben wir in einer Welt, in der es keinen Mangel an Informationen gibt, aber diese häufig kaum kritisch betrachtet werden.

Ich habe mich während meines Studiums in einem Praktikum intensiv mit der Recherche in offenen Quellen befasst. Der Projekttag war also für mich eine gute Gelegenheit, um mein Wissen in diesem Bereich weiterzugeben.

Der Projekttag hat an einer Minderheitenschule in der slowakischen Hauptstadt stattgefunden – an der Grundschule Tiefer Weg/Hlboká cesta. Es haben etwa 15 Kinder der 6. Klasse teilgenommen, die Deutsch an der Schule lernen. Darunter waren auch einige Kinder, die in der Ukraine geboren sind und seit einigen Jahren in der Slowakei leben.

Quellenchecken und Desinformation

Im Mittelpunkt des Projekttages standen „Fake News“, also Falschmeldungen und Desinformationen. Dieses Thema wurde den Schülern zuerst theoretisch vorgestellt und daraufhin bei interaktiven Übungen an konkreten Beispielen erklärt. Wir haben uns von dem Projekttag erhofft, dass sich die Kinder danach ihre Schritten im Internet bewusster machen und lernen, wie wichtig es ist, die Quelle einer Information zu hinterfragen. Zu diesem Zweck haben wir eigene Unterlagen für ein deutsch-slowakisches Memory-Spiel mit neutralen und reißerischen Aussagen erstellt. Diese können auch später beim Deutschunterricht verwendet werden.

Irene leitete in der Vergangenheit schon mehrere eigene Projekte und unterrichtete auch Kinder. In dem Sinne brachte sie umfangreiche Erfahrung mit, was entscheidend für den Erfolg unseres Projekttages war. Ich habe Irene während des Projekttages vor allem sprachlich und technisch unterstützt.

Drei Monate nach dem Projekttag bewerte ich die Erfahrung positiv. Für künftige Veranstaltungen könnte man jedoch das Format verändern. Die Schüler würden wahrscheinlich mehr von dem Projekttag mitnehmen, wenn sich das Programm über mehrere Tage erstrecken würde. In kleineren Stücken fällt es einem viel leichter, schwere Inhalte zu verdauen.

Alan Laifer