Gedanken zu Allerseelen

Ein Tag der stillen Erinnerung

Franz Richweis (1929-2001), Heimatdichter und Gründer der Ortsgemeinschaft Schwedler/Švedlár des Karpatendeutschen Vereins, erinnert im Band III der ZIPSER TRILOGIE (S. 54) an Allerseelen mit folgendem Gedicht:

Zipser Trilogie III

ALLERSEELEN

Im Friedhof ein einsames Grab,

auf dessen Grabstein steht geschrieben:

„Ruhe sanft du Hingeschied‘ne,

Gott schenke dir die ew‘ge Ruh“.

Das deutsche Wort in Stein gemeißelt,

ist Zeuge. Zeuge im stillen Friedhof,

dass unsere Ahnen Deutsche und Christen waren,

die schaffen, bauen und beten konnten.

Still und vereinsamt stehen im Friedhof

deutsche Grabsteine und Denkmäler.

Wir Dagebliebenen legen Blumen

für euch Heimatvertriebenen.

Versuchen wir in der so schnelllebigen Zeit innezuhalten und uns an diese Worte zu erinnern.

Zu Allerseelen denken wir mehr als an anderen Tagen im Jahr an unsere Verstorbenen. Blumen und Kerzen auf ihren Gräbern bedeuten: Wir denken an sie, wir haben sie nicht vergessen!

Nicht nur die Vorfahren, Freunde und Bekannten verdienen an diesem Tag unsere dankbare Erinnerung, sondern auch die vielen unbekannten Menschen, deren Gräber nicht mehr besucht und geschmückt werden.

Und ich erinnere auch an jene Menschen, die in den Kriegswirren ihr Leben lassen mussten und bis heute lassen. Auch sie sollten in unseren Herzen weiterleben und uns in die Pflicht nehmen für Frieden und Freiheit weiter zu wirken.

Prof. Dr. Ferdinand Klein