Deutscher Gottesdienst Durlsdorf

475. Jahrestag der Gründung der evangelischen Schule in Durlsdorf

Die Gründung der evangelischen Schule in Durlsdorf ist eng mit Pfarrer Andreas verbunden, der in den Jahren 1543 bis 1548 als Pfarrer und Lehrer in Durlsdorf tätig war. Über ihn wissen wir sehr wenig. Wir wissen nur, dass er mit der Lehre von Jan Hus sympathisierte, die einen fruchtbaren Boden zur Aufnahme Luthers Reformation darstellte.

Pfarrer Andreas gehörte zu den Predigern, die schon sehr früh die Ideen der Reformation verbreiteten. Da er auch als Lehrer tätig war, richtete er sich besonders an schulpflichtige Kinder, die er im Geiste der Reformation führte. Und so wurde auch durch sein Zutun schon im Jahre 1544 an dieser Schule im evangelischen Geiste unterrichtet.

Auch wenn an dieser Schule in Durlsdorf nur die Unterstufen unterrichtet wurden, hat sie sich ihren guten Ruf bis zum Jahr 1944 beibehalten. Ausgezeichnete Persönlichkeiten kamen aus dieser Schule und studierten später an anderen Schulen.

Gottesdienst in deutscher Sprache

Aus diesem Anlass organisierte die Ortsgruppe des Karpatendeutschen Vereins in Poprad/Deutschendorf gemeinsam mit der A. E. Mayerhöffer-Gesellschaft am 22. September 2019 in der evangelischen Kirche in Durlsdorf gemeinsam einen evangelischen Gottesdienst in deutscher Sprache. Diesen Gottesdienst hielt für uns ganz in deutscher Sprache der Pfarrer aus der evangelischen Kirchengemeinde in Svit, Daniel Midriak. Die moderne Technik ermöglichte es uns, in einer zerstörten Kirche ohne Orgel, Orgelmusik zu hören.

Die Vorsitzende der Ortsgruppe in Poprad/Deutschendorf Franzi Kovalčik bei ihrer Ansprache

Zu Anfang des Gottesdienstes informierte die Vorsitzende der KDV-Ortsgruppe in Poprad/Deutschendorf über den eigentlichen Grund zum Abhalten dieses Gottesdienstes: den 475. Jahrestag der Gründung der evangelischen lateinischen Schule in Durlsdorf. Dann sangen wir gemeinsam Lieder und beteten in der Sprache unserer Ahnen.

Kirche und Schule untrennbar

In der Predigt betonte Pfarrer Daniel Midriak, wie wichtig die Bildung ist: „Für evangelische Kirchengemeinden gehörten Kirche und Schule untrennbar zusammen. Wenn wir unsere Kinder lehren, wer unser Reformator ist, ist die Antwort immer Doktor Martin Luther, und bei der Frage nach dem Vorreformator heißt es Meister Jan Hus. Nicht Martin Luther, nicht Jan Hus, aber immer mit Doktor und Meister. Das sind die akademischen Grade, die Stufen der Bildung, die man in den Schulen, Hochschulen, an den Universitäten erreichen kann.“

Die Erkenntnis, wie wichtig die Bildung, die Lehre und das Lernen für die Seele des Menschen und für die Kultur der ganzen Gesellschaft seien, wurde auch durch die Reformationsbewegung verbreitet, betonte Pfarrer Midriak. Und so sei es in unseren Städten und Dörfern zu den Entscheidungen der Verantwortlichen Schulen zu bauen, Schulen zu gründen gekommen.

Ausstellung über die Schule

Herr Szuttor bereitete für die Besucher dieses Gottesdienstes eine kleine Ausstellung über die Schule, ihre Gründung, den Neuaufbau und auch über die Lehrer, die dort unterrichtet haben, vor. Den Anwesenden lag der Text der Ansprache der Vorsitzenden in schriftlicher Form vor. Nach dem Gottesdienst trafen wir uns noch im Pfarrhaus zu einem nicht formellen gemeinsamen Gespräch.

Ich bedanke mich bei allen, die bei der Vorbereitung dieses Gottesdienstes mitgewirkt haben. Ein großes Dankeschön von allen Anwesenden gebührt Pfarrer Daniel Midriak, der für uns als slowakischer Pfarrer bereit war, diesen Gottesdienst in deutscher Sprache abzuhalten. Es war wieder ein schöner, mit Freunden verbrachter Nachmittag.

FK