Deutscher Kulturtag im Zeichen der Vielfalt
Ganz im Zeichen der kulturellen Vielfalt stand der deutsche Kulturtag in Preßburg/Bratislava gestern. Auf der Bühne begrüßte das Publikum der bekannte Schriftsteller und Moderator Michal Hvorecký. Die Gäste waren genauso bunt wie die Protagonisten.
Nachdem uns die karpatendeutsche Singgruppe Neutrataler aus Gaidel/Kľačno eingestimmt hatte, haben die Botschafterin Deutschlands, Barbara Wolf, und der Vorsitzende des Karpatendeutschen Vereins, Ondrej Pöss, ihre Begrüßungsreden gehalten. Danach haben die Kinder aus der Schule in Plavecký Štvrtok ihre Gesangs- und Tanzkunst gezeigt.
Neben dem Karpatendeutschen Verein hatte auch die Deutsche Schule Bratislava einen Stand, wo sie ihr Klimaschutzprojekt vorgestellt haben. Aus alten gesammelten Klamotten haben sie neue Stücke genäht. Heute würde man „reused“ sagen. Jetzt werden die genähten Taschen und die anderen Gegenstände versteigert und die eingenommene Geldsumme wird an die Schule in Plavecký Štvrtok gespendet.
Am Abend kamen die slowakischen Meister der World Music auf die Bühne: die Preßburger Klezmer Band. Letztes Jahr haben sie ihr neues Album „Baladen“ aufgenommen. Sie spielen schon 25 Jahre eine bunte Mischung aus jüdischen und balkanischen Liedern in jiddischer, aber auch in slowakischer Sprache.
Mit der Dunkelheit kam das Wanderkino
Wissen Sie wie die Sinfonie einer Großstadt klingt? Die Besucher des deutschen Kulturtages haben sie gehört und gleichzeitig gesehen. „Berlin – Die Sinfonie der Großstadt“ ist ein deutscher Stummfilm aus den 1920er Jahren. Bei Stummfilmen war es üblich, dass ein Orchester die Musik im Hintergrund gespielt hat. Beim Kulturtag konnte man den Saxophonisten Sebastian Pank und den Klavierspieler Tobias Rank aus Deutschland hören und die progressive Stadt Berlin sehen.
Wenn Sie nicht dabei waren, können Sie die Stimmung dieser Veranstaltung noch einige Wochen in der Ausstellung „Totálny východ/Voll der Osten“ auf dem Hviezdoslav-Platz genießen. Sie erzählt über die Epoche des Sozialismus. Wie der Fotograf Juraj Bartoš sagte, wolle er mit seinen Fotos etwas für die nächste Generation hinterlassen, den Wandel der Stadt und der Mode festhalten.
Vielen Dank an die Organisatoren/innen von der Deutschen Botschaft Preßburg, die sich Mühe gegeben haben und ein tolles Fest zu 30 Jahren deutscher Einheit auf die Beine gestellt haben. Die Corona-Pandemie war zwar da, aber nächstes Jahr werden nur die schönen Erinnerungen an diesen Tag bleiben.
Red