Erinnerungen an den Erdrutsch in Krickerhau vor 60 Jahren
Es war Ende 1960 in Krickerhau/Handlová. Es hatte schon viele Tage geregnet. Dazu kam eine massive Überschwemmung und das verursachte einen massiven Erdrutsch.
Die Bewohner unserer Stadt Krickerhau erlebten im Dezember 1960 dramatische Tage. Sie gingen als eine große Naturkatastrophe in die Geschichte ein. Am Vorabend des 13. Dezember 1960 beobachtete Herr Štrbík, der im Haus Nummer 435 im Oberort von Krickerhau wohnte, dass in der Scheune, auf dem Hof und im Flussbett die Erde anfing, sich zu bewegen. Er meldete dies im Rathaus. Dreißig Millionen Kubikmeter Erde stürzten. Jede Stunde waren die Risse in der Oberfläche größer und größer. Jede Minute veränderte sich der Oberort von Krickerhau.
Auf mehr als 2,5 Kilometern Länge und 300 bis 1500 Metern Breite rutschte die obere Schicht der Erde ab. Die Straße in die Nachbarstadt Heiligenkreuz an der Gran/Žiar nad Hronom, die Eisenbahnstrecke nach Oberstuben/Horná Štubňa, die Strom- und Wasserleitungen, die landwirtschaftlichen Flächen und Äcker wurden zerstört.
Massive Auswirkungen auf die Bewohner
Der Erdrutsch zerstörte 182 Häuser mit 295 Familien – fast 1.000 Menschen waren betroffen. Das ganze Gebiet hat sich enorm verändert. Viel Arbeit wartete auf alle, die das erlebt haben. Viele Menschen verließen Krickerhau und leben bis heute in anderen Städten.
In der Stadt begannen Kontrollbohrungen der Erde, Monitoring, Aufbauarbeiten. Sie dauerten bis 1961 und kosteten mehr als 8,5 Millionen Kronen. Aber auch heute findet man noch Risse, große Löcher und Veränderungen, die der Erdrutsch hinterließ. Danach wurden zum Schutz Stützen gebaut, die heute zu den slowakischen Sehenswürdigkeiten gehören. Zum Glück ist damals niemand ums Leben gekommen.
Persönliche Erinnerung
Das ist meine Erinnerung an den Dezember 1960. Damals war ich eine junge Frau mit zwei kleinen Kindern. Zwei Wochen vor der Katastrophe hatten wir eine schöne neue Wohnung bekommen. Wir hatten uns viel Mühe gegeben, die Wohnung liebevoll einzurichten und waren glücklich, bis die Polizei an unsere Türe klopfte und sagte: „Nehmt die Kinder und die wichtigsten Sachen mit und verlasst die Wohnung. Es kommt eine starke Überschwemmung vom Oberort.“
Wir waren nur drei Tage bei meinen Eltern und konnten dann wieder nach Hause gehen. Die Erinnerung ist bis heute da und wenn ich durch den Oberort gehe, sehe ich immer die schönen Häuser vor mir, die damals dort standen und verschwunden sind.
Hildegard R.