Kochen mit dem Karpatenblatt: Letscho
Ein sehr beliebter Party-Klassiker im Hause Hecht. Aber auch ohne Party, immer wieder gern gekocht. Letscho, wer kennt es nicht oder hat davon gehört? Neben Gulasch, Pörkelt und Co. der Klassiker, der ungarischen beziehungsweise klassischen K. & K.-Küche schlechthin. Neben Ungarn, dem Ursprungsland, besonders auch in Österreich, dem Balkan, wie auch in Deutschland, der Ukraine oder Polen sehr beliebt.
Es gibt es in vielerlei Varianten und kommt entweder als Beilage oder als Hauptgericht auf den Tisch. Hauptbestandteile sind neben Paprika, Zwiebeln und Tomaten auch Speck oder die ungarische Lecsókolbász (Letscho-Wurst). Aber andere Wurstsorten wie Brüh- oder Fleischwurst werden ebenso gerne verwendet. Eine, der vielen Varianten ist neben den Grundzutaten auch mit Gurken oder Zucchini. Manche geben in ihr Letscho auch noch Mais und/oder Ei hinzu. Aber völlig Wurst auf welche traditionelle oder regionale Art – auch ohne Fleischeinlage ist Letscho ein sehr schmackhaftes Gericht.
Meine Mutter kochte ihr Letčo mal mit, mal ohne Wein, aber stets mit geröstetem Knoblauch-Brot. Und wenn sie es mit Wein kochte, dann nannten wir es immer: „Letčo nach slowakischer Weinbauernart“.
Die Zutaten
Für 3 Personen:
- 120 ml Rotwein, trocken
- Etwas Pflanzenöl
- 1 Esslöffel Paprikapulver, scharf
- 1 Dose gehackte Tomaten
- 200 g Tomatenmark
- 2 rote, 1 gelbe, 1 grüne Paprika
- 2-3 Zwiebeln je nach Größe, ca. 50 Prozent zur geschnitten Paprika
- 1/2 Esslöffel gemahlener weißer Pfeffer
- Hähnchenbrühe für 0,5 l Flüssigkeit
- 1 Teelöffel Sambal Oelek oder ungarisches scharfes Paprikamark, je nach dem was man bekommt bzw. lieber mag
- 2 große Knoblauchzehen
- 3-6 große Scheiben Grau-Brot, pro Person 1-2
- 200g Kochschinken
Wer den Bums, sprich scharf nicht mag, kann an Stelle von scharfem Paprikapulver edelsüßes verwenden und auch das Sambal Oelek beziehungsweise das ungarische scharfe Paprikamark weglassen.
Beides soll hierbei nicht einer feurigen Schärfe dienen, sondern vielmehr für eine würzig-leichte Schärfe. Und wer es pikant mag, fragt sich vielleicht, warum neben Sambal Oelek auch noch Pfeffer? Ganz einfach, weil der Pfeffer natürlich auch einen Eigengeschmack hat. Für die vegetarische Variante lässt man einfach den Schinken weg und verwendet anstelle von Hähnchenbrühe, Gemüsebrühe. Beides salzt und würzt zusätzlich.
- Paprika, Zwiebel und Schinken in Streifen schneiden. Das Brot in Scheiben.
2. Zwiebel und Paprika in etwas Öl andünsten. Mit Wasser (400 ml) ablöschen und Brühe hinzugeben. Weiter köcheln lassen bis Zwiebel und Paprika weich werden (circa 10 bis 15 Minuten).
3. Paprikapulver, gewürfelte Tomaten, Tomatenmark, Pfeffer und Sambal Oelek hinzugeben. Etwa 10 weitere Minuten weiter köcheln lassen, bis gewünschte Bissfestigkeit erreicht ist.
4. Mit Pfeffer, Sambal Oelek oder Brühe abschmecken. Ausschalten, in Streifen geschnittenen Schinken und Rotwein hinzugeben umrühren und vor dem servieren nochmals probekosten.
5. In einer Teflon-Pfanne etwas Öl erhitzen und die Brotscheiben auf beiden Seiten gold-braun anbraten.
6. Die obere Seite der gerösteten Brotscheiben mit einer geschälten Knoblauchzehe einreiben und mit dem Letscho obendrauf servieren.
Ob pikant oder als vegetarische Art, mit oder ohne Wein, ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Nachkochen und Dobrú chuť/Guten Appetit! Als korrespondierendes Getränk empfiehlt sich ob mit gekocht oder nicht ein Glas Frankovka (Blaufränkisch) oder ein Bier, wenn ohne Wein gekocht wurde. Beim Kochen mit Wein gilt zu beachten, stets den Wein zu servieren, der auch zum Kochen verwendet wurde. Wer keinen Blaufränkischen bekommt, nehme einen italienischen Primitivo oder amerikanischen Zinfandel.
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