Kostenlos durch Europa reisen und neue Menschen kennenlernen? Das will ich!
Klingen die Wörter oben unglaublich? Ja, das dachte ich auch, bis ich es selbst ausprobiert habe. Jetzt kann ich sagen, dass die Sachen, die am Anfang unmöglich oder kompliziert aussehen, uns am Ende die besten Erlebnisse bringen. Wollen Sie mehr über meine zwei Wochen in Litauen und über die Möglichkeiten, die den Jugendlichen die Europäische Union bietet, erfahren? Lesen Sie einfach weiter!
Erasmus+ kennen Sie wahrscheinlich schon und falls nicht, werde ich Ihnen kurz erklären, worum es geht. Ich persönlich habe am Erasmus+ Youth Exchange (YE) teilgenommen. Dieses Programm wird von der EU unterstützt und sein primäres Ziel ist es, junge Leute zusammenzubringen, um verschiedene Themen miteinander zu besprechen und herauszufinden, was alle Menschen verbindet, aber auch um zu verstehen, in welchen Gebieten wir uns voneinander unterscheiden. Während des Projekts verbringen Jugendliche viel Zeit zusammen und teilen ihre Ideen mit den anderen. Nach den Diskussionen müssen sie ihre Feststellungen zusammenfassen und den anderen kurz präsentieren. So läuft es die ganze Zeit, aber natürlich mit etwas Abwechslung, wie etwa Spaziergänge in die Natur, Sport oder auch etwas Cooles wie Diskos. Mit diesem Programm kann man lernen, ohne zu wissen, dass man lernt. Vor allem aber bereitet es wirklich Spaß, der einen unbezahlbaren Wert hat.
Meine YE war am Anfang wirklich nur ein Versuch, etwas Neues zu probieren und Europa besser kennenzulernen. Ich habe einen Post auf Facebook gefunden, da war das Projekt beschrieben und auch ein Link zum Anmeldeformular war beigefügt. Ich war neugierig, wie schwer es sein würde, sich für ein solches Projekt anzumelden, also habe ich die Umfrage ausgefüllt (ich war überrascht, wie einfach es war) und geschickt. Einen Klick später hat mein Abenteuer begonnen.
Ich habe zwei Wochen in Litauen verbracht. Um alles genau zu beschreiben, wäre mehr als nur ein Artikel notwendig, deshalb werde ich nur kurz zusammenfassen, wie es in der Wirklichkeit alles klappte und wie es mein Leben verändert hat. Ich dachte, dass ich schlauer sein werde, wenn ich nach Hause zurückkomme, dass es hauptsächlich ums Lehren und Lernen gehen wird. Wie Sie wahrscheinlich schon vermuten, war es nicht so. Wir haben die ganzen Tage debattiert, diskutiert und präsentiert, wir haben zusammen gelacht, geweint, über das Leben gesprochen und auch über das Thema des Projekts (Digital minimalism) geredet. Es war interessant zu sehen, dass die sozialen Netzwerke uns wirklich sehr stark beeinflussen. Es war aber schöner zu sehen, dass wir auf Handys ganz schnell verzichtet haben, wenn wir uns mit realen Menschen über die Themen, die wir für wichtig halten, unterhalten konnten.
Jetzt, ein paar Wochen nach der Reise, stelle ich mir die Frage, was ich da eigentlich gelernt habe. Die Frage zu beantworten, fällt mir nicht schwer. Ich bin froh, dass ich eine Möglichkeit bekommen habe, andere Menschen kennenzulernen und herauszufinden, dass wir dieselben Interessen teilen (ich zum Beispiel einen Jungen, der die deutsche Sprache üben wollte, so haben wir ganz lang zusammen auf Deutsch geredet). Ich habe mich auch selbst überwunden und ich habe es geschafft, vor ganz vielen Menschen laut zu sprechen und meine Meinung ganz selbstbewusst zu äußern. Was wäre noch hinzuzufügen? Erinnerungen bleiben, Freundschaften auch, und ich kann nur dankbar sein, dass ich genug Mut hatte, den einen Klick zu machen.
Es gibt Möglichkeiten, die wir verpassen, es gibt aber auch Möglichkeiten, die uns verändern. Ganz Europa steht Ihnen, in diesem Moment offen (mit Erasmus+, wenn Sie zwischen 13 und 30 Jahre alt sind). Deutschland, Österreich, die Schweiz, Polen, Tschechien… Da überall warten Menschen, die Sie gerne treffen würden, da warten Möglichkeiten, sich persönlich zu entwickeln. Also was nun? Haben Sie genug Mut, den einen Klick zu machen? Und jetzt, los in die Welt! Europa wartet!
Alexandra Spitzkopfová