Lindlars Mantaken jetzt in Metzenseifen
Von Mai bis September 2017 informierte das Freilichtmuseum Lindlar in Nordrhein-Westfalen über die Mantaken und deren Dialekt unter dem Titel „Mantaken – Ethnografie einer Sprachinsel“. Nun sind Teile dieser Ausstellung dort zu sehen, wo es richtige Mantaken gibt: in Metzenseifen/Medzev.
Der historische Saal im Bürgerhaus war gut gefüllt, als am 28. September 2018 um 18 Uhr Vertreter der an der Ausstellung beteiligten Seiten die Eröffnung vornahmen. Von Seiten des Freundeskreises Wuppertal-Košice waren dies dessen langjähriger Leiter, Klaus Brausch, der Lindlarer Museumsleiter Michael Kamp, Kurator Frederik Grundmeier und die Metzenseifner Bürgermeisterin JUDr. Valéria Flachbartová mit der Leiterin der Kunstschule, Mária Csontosová.
Letztere hatte die Gestaltung des Ausstellungsraumes übernommen. Die Aufgabe des Dolmetschers wurde vom Leiter des Bürgermeisteramtes, Matej Smorada, ausgezeichnet ausgeführt.
Eröffnung mit Kulturprogramm
Nach den einleitenden Worten der Bürgermeisterin und der Kunstschulleiterin begann das Kulturprogramm mit dem Auftritt der Tanzgruppe Schadirattam. Wer altbekanntes erwartet hatte, wurde durch neue Melodien und Tanzelemente positiv überrascht.
Bevor die Singgruppe Goldseifen Kostproben aus ihrem Repertoire vorstellte, informierten Klaus Brausch und danach Michael Kamp sowie Frederik Grundmeier vom Lindlarer Freilichtmuseum über das Entstehen der Lindlarer Ausstellung sowie dieser hier in Metzenseifen.
Viel Raum für Gespräche
Anschließend gab es genügend Zeit und Gelegenheit, um die Ausstellungsobjekte zu betrachten und über diese untereinander und mit den zahlreichen aus Deutschland angereisten Gästen, darunter auch gebürtige Mantaken, zu diskutieren.
Dass die Lindlarer Ausstellungstafeln eine korrekte Umschrift des Mantakischen Dialekts zeigten, wurde erfreut zur Kenntnis genommen. In der Originalausstellung sind es 26, welche für die Grundbuchstaben des deutschen Alphabets Worte im mantakischen Dialekt zeigen und dazu Erklärungen enthalten.
Verwunderung herrschte aber über die dort benutzte Worttrennung. Dazu ist hier als Beispiel die Tafel für den Buchstaben H wie Handwerk aufgeführt:
Diskutiert wurde nun die Frage, ob es genügend gute Gründe dafür gibt, in der künstlerischen Gestaltung die deutsche Rechtschreibung zu missachten.
Man lernte voneinander
Wie auch bei ähnlichen Veranstaltungen war es gut, sich auszutauschen. Insbesondere denen, die erstmals nach Metzenseifen oder in die Slowakei kommen, wird hier klar, welche Rolle die deutsche Sprache und die deutschen Mundarten spielen und wie sich die Deutschen in der Slowakei – in diesem Fall die Mantaken – um das Erhalten von Sprache und Kultur bemühen.
Die Metzenseifner erfuhren u.a., dass es in Wuppertal einmal 20 Hammerschmieden gab und Nachfolgeunternehmen, z.B. die 1857 gegründete Picard GmbH, dort bis heute produzieren. Der Ausstellung selbst wünschen wir nun viele interessierte Besucher!
Dr. Heinz Schleusener