Angela Merkel

Kolumne: Schmidts Katze

Čau, čau und mňau! Heute ist eine Gratulation fällig. An meine deutsche Katzenkumpeline Angela, die alleroberste Chefkatze in Berlin. Für ihre Entscheidung, nicht mehr an so vielen Sitzungen wie bisher teilzunehmen, sondern nur noch Kanzlerin für all die vielen deutschen Katzen und Kater zu sein.

In ihrer Partei will sie sich nicht länger zoffen. Und Kanzlerin will sie nach 2021 auch nicht mehr sein.

Beim gemeinsamen melancholischen Anhören des Rolling-Stones-Chefkatzenhits „Angie“ mit meinem Butler, dem Herrn Schmidt,habe ich darüber nachgedacht, was das jetzt für die deutschen, slowakischen und anderen Katzen dieser Welt bedeuten mag. 

Ich finde Angelas Entscheidung richtig. Es wird Zeit, dass sie ein bisschen mehr Schlaf bekommt. Ich schlafe täglich 18 Stunden und bin am Ende immer noch schlagfertig und todmüde. Von meinem Butler weiß ich, dass Katze Angela eigentlich nie schläft, nicht einmal nachts, weil ständig ihr Telefon klingelt und jemand ganz dringend verlangt, dass sie sofort mal eben Feuerwehr spielen soll. Das ist immer ein Problem. Es ist nämlich nicht leicht für eine Katze, immer wie von der Tarantel gestochen, in einen Hosenanzug zu schlüpfen. Das wird jetzt nicht mehr so oft vorkommen.

Katze Angela kann sich bald mehr auf die Rettung der Welt konzentrieren. Das kann nicht schaden, wenn man bedenkt, welche Probleme es da immerzu gibt. Da ist US-Kater Donald, der sich immer noch keinen vernünftigen Katzenfriseur zugelegt hat. Der macht einen Haufen Ärger, weil er ständig Blödsinn zwitschert und sich mit allen und jedem anlegt und nicht mal in seinem eigenen Land Ordnung halten kann. Oder die britischen Kurzhaarkatzen mit Theresa an der Spitze, die halsstarrig über den Kopf von Kater Larry in dessen Regierungssitz Downing Street hinweg Europa verlassen wollen, wo doch jedem klar ist, dass das nur vermehrt äußerst bedenkliche britische Katzen-Inzucht auf den Inseln zur Folge haben wird.

Frankreichs Oberkater Emmanuel will immerzu die EU reformieren, aber eigentlich nur reichlich Geld aus dem deutschen Katzenland für die Länder im Süden des Kontinents, wo die Katzen an sich den ganzen Tag nur faul in der Sonne liegen. Da wird es allerhöchste Zeit, dass Angela mal richtig die Krallen zeigt.

Die slowakischen und die tschechischen Katzen können (noch) relativ beruhigt sein. Noch bleibt sie ja ein bisschen. Fakt ist aber, dass keine neue deutsche Oberchefkatze oder -kater so lieb zu den Vier- und Zweibeinern in der früheren Tschechoslowakei sein wird.

Seit 2015 und der Öffnung der Grenze für Flüchtlinge waren Slowaken und Tschechen ja nicht mehr so gut auf Angela zu sprechen. Aber beide Völker werden ihr noch bittere Tränen nachweinen, so dass bei ihrem wirklichen Abgang an Donau und Moldau zumindest die zweithöchste Hochwasser-Alarmstufe ausgerufen werden muss. Wenn nicht sogar die dritte und höchste.

In Deutschland tanzen jetzt die machtbewussten Partei-Kätzchen auf dem CDU-Tisch herum, weil die Katzen-Kanzlerin nicht mehr die Aufsicht in ihrer Partei hat. Vielleicht kommt ihr wenigstens jemand nach, der die Katzen-Bastarde der angeblichen Alternative für Deutschland (AfD) überflüssig macht, die niemand wirklich braucht.

Summa summarum: Möge Oberkatze Angela noch ein paar erfolgreiche Jahre als Kanzlerin haben und ansonsten deutlich mehr als bisher ruhen, wie das allen Katzen dieser Welt zusteht. Die slowakischen und tschechischen Chefkatzen und -kater sollten sich aber schon mal an den Gedanken gewöhnen, dass sie bei der Jagd nach Mäusen in der EU nie wieder eine so gute Helferin mehr haben werden wie bisher. Künftig müssen sie ihre Katzenköpfchen selbst deutlich mehr anstrengen. Čau, čau und mňau! 

Schmidts Katze Mourinka und ihr Butler Hans-Jörg Schmidt

Mourinka