Literaturkränzchen in Einsiedel an der Göllnitz
Das Jahr war schon fast wieder vorbei, als wir in unserer Küche zusammenkamen. Die Frauen haben sich bei einer Tasse Tee, Kaffee und Kleingebäck bei schönen Gedichten und guten Büchern getroffen.
Im Januar 2018 haben wir unser Literaturkränzchen in Einsiedel an der Göllnitz/Mníšek nad Hnilcom mit dem Gedicht „Rezept“ von Mascha Kaléko (1907-1975) begonnen. Die Buchhandlung Gustav Roth in Offenburg hat für die Besucher etwas Wunderbares vorbereitet. „Das Gedicht der Woche von uns ausgewählt für Sie zum Mitnehmen!“ So sind wir im Oktober zu dem Gedicht „Herbstanfang“von Mascha Kaléko gekommen. Mit diesem Gedicht haben wir unser Treffen im November begonnen.
Es ist aus dem Gedichtband „Verse für Zeitgenossen“ und den haben wir im Internet gefunden. Dort stand auch: „Der Gedichtband setzt sich mit den Themen Heimat und Fremde auseinander. Ein Gedichtband voller melancholischer Gedichte, die mitten ins Herz treffen. Sehr empfehlenswert. Eine wunderbare Dichterin, die es verdient, gelesen zu werden.“Einige Gedichte haben wir gelesen.
Auch um Dr. Ilse Helbich ging es bei unserem literarischen Treffen. Wir haben auch vorher schon über sie gesprochen. Sie ist eine österreichische Schriftstellerin und Dichterin, die 1923 in Wien geboren ist. Wir kennen ihr erstes Buch „Schwalbenschrift“ (2003) und „Das Haus“ (2009).Beide Bücher haben wir von der Autorin bekommen. Das Internet hat uns nett überrascht. Der literarische Buchblog „Literatur leuchtet“ von Marina Büttner hat uns zu Dr. Ilse Helbich gebracht. Dort haben wir erfahren, dass der Gedichtband „Im Gehen“ (2017) ihre Gedichte zu den Lesern brachte.
Der Gedichtband enthält dichte und konzentrierte Miniaturen, die für die Entdeckung der Langsamkeit plädieren, für die Anlehnung an die Natur und für die Schönheit der Sprache. Wir lasen das Gedicht „Schwieriges Gehen.“ In einem Brief gratulierten wir Dr. Ilse Helbich zu diesem Gedichtband. „Die Gedichte berühren das Wissen um unsere Endlichkeit.Ihr Blick berührt ein Blatt, eine Blume, Wolken,…“, schrieb Susanne Mayer von der deutschen Wochenzeitung „Die Zeit“. Unser Brief erfreute die Autorin. Zum Danke schickte sie uns ihr neuestes Buch „Zwei Geschichten vom Glück“ (2018).Auch eine Widmung fanden wir darin vor: „Danke für Ihre Lese-Treue!“. Über die Geschichten aus dem Buch sprachen wir und haben einige Ausschnitte daraus gelesen.
Die Stimme Oberschwabens
Wir haben uns auch mit der deutschen Schriftstellerin Maria Beig beschäftigt. Sie ist am 8. Oktober 1920 in Senglingen bei Tettnag geboren. Am 3. September 2018 starb sie in Friedrichshafen. Sie galt als „Stimme Oberschwabens“. Als 1982 ihr erster Roman „Rabenkrächzen“ erschien, war das, zumindest im deutschen Südwesten, ein literarisches Ereignis. Maria Beig wurde zur Hauswirtschafts- und Handarbeitslehrerin ausgebildet. In diesem Beruf war sie tätig, bis sie sich 1977 vorzeitig pensionieren ließ und dem Schreiben widmete.
Für ihre Arbeit erhielt sie mehrere Auszeichnungen. Für das „Rabenkrächzen“ erhielt sie 1983 den Alemannischen Literaturpreis. Über dieses Buch sprachen auch wir. Darin geht es darum, dass wie die sieben Raben des Märchens sich sieben Schwestern anlässlich der Beerdigung ihres Onkels in ihrer alten Heimat versammeln. Die Erzählerin ist eine der sieben Schwestern. Maria Beigs Chronik aus Oberschwaben ist ein Bericht aus erster Hand, ein Buch für die Älteren, die das selbst erlebt haben und eines für Junge, die das Vergangene verstehen wollen.
Martin Walser beschrieb es als ein einzigartiges Buch. Auf der Rückseite des Buches steht: „Literarisch kommt mir,was Maria Beig geschrieben hat, vor wie etwas, was auf der Wiese gewachsen ist,während wir anderen Schreibenden alle im Garten wachsen müssen.“
Von der Karibik nach Patagonien
Nach dem „Rabenkränchzen“ zog das Buch „Z Karibiku do Patagónie“(„Von der Karibik nach Patagonien, 2018) mit dem Untertitel: „13 000 (Kilometer)Erlebnisse“ unsere Aufmerksamkeit auf sich.
Autor des Buches ist Viktor Varga, MSc aus Gelnica/Göllnitz. Der Wind weht ihn immer irgendwohin, weil er sich gern irgendwohin wehen lässt. Seit dem Beginn des Studiums an der Ökonomischen Universität in Bratislava/Pressburg studierte und arbeitete er in Irland, in den USA, in Frankreich, in Deutschland, in Malaysia und in Österreich.
Auf der Rückseite des Buches steht:„Ich habe mich entschieden, allein quer durch Südamerika zu gehen. Einfach drauf los und ohne Plan. In diesem Buch werden Sie erfahren, wie es ist, ohne Spanisch zu können und mit dem Rucksack auf dem Rücken.“
Es ist interessant, dieses Buch zu lesen und darüber zu sprechen. Es ist mit vielen schönen Fotos ergänzt, die auf dieser Reise entstanden sind. Der Leser kann sich das alles leicht vorstellen.Es lohnt sich, dieses Buch in die Hände zu nehmen.
Ilse Stupák