Ist es „in“ Europäerin zu sein?
Die Hanns-Seidel-Stiftung in der Slowakei hat in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für europäische und nordatlantische Beziehungen Schüler dazu aufgerufen, sich mit aktuellen europapolitischen Themen im Rahmen des Europäischen Essaywettbewerbs auseinanderzusetzen. Es konnten Beiträge in deutscher oder slowakischer Sprache eingereicht werden. In der Kategorie „Deutsche Sprache“ gewann dieses Jahr Emma Brnáková vom Gymnasium Školská 2 in Dubnica nad Váhom. Den Text lesen Sie hier.
Ich heiße Emma. Ich bin Slowakin. Ich bin eine stolze Slowakin. Unser kleines Land ist dank unseres erfolgreichen Radfahrers bekannt. Peter Sagan ist der beste Radfahrer der Welt. Fahrradfahren ist immer populärer. Nicht nur in der Slowakei, sondern auch in ganz Europa. Alle europäischen Länder verfolgen gespannt den Wettbewerb Tour de France, der jedes Jahr stattfindet und sehr „in“ ist. Auch unser Europa kann man mit einem Fahrrad vergleichen. Zum Beispiel sind Deutschland und Frankreich im Vordergrund, wie die Fahrradfahrer. Ihre Aufgabe besteht darin, Europa in die richtige Richtung zu führen. Konkret Deutschland könnte mit dem Herzen verglichen werden, das für ganz Europa schlägt.
Als Nächstes könnten wir es mit der Mitte eines Kreises vergleichen, der aus 12 Sternen auf der Flagge der Europäischen Union besteht. Deutschland ist das Hauptquartier Europas. Ein exakt etabliertes System, hält Ordnung. Und Ordnung und Disziplin sind die Grundvoraussetzungen für den Erfolg, den Deutschland zu erreichen versucht. Am Fahrrad gibt es auch kleine aber wichtige Bestandteile wie das Getriebe. Zum Beispiel Länder wie Luxemburg und Belgien, die Europa antreiben. Belgien ist zugleich auch der Radsitz, weil die wichtigsten Institutionen hier ihren Sitz haben.
Beim Radfahren muss man ab und zu auch bremsen. Es ist gut für unsere Sicherheit, die Geschwindigkeit zu korrigieren. Aber wenn man zu heftig bremsen muss, kann man herunterfallen. Es ist genauso wie mit dem Brexit. Der unerwartete Weggang von England aus der Europäischen Union kann die Entwicklung der EU verlangsamen. Alle Länder sind dadurch beeinflusst. Wenn man zu stark bremst, kann man die Räder beschädigen. In diesem Fall sind die Räder alle Mitgliedsstaaten der EU.
Wer weiß, in wieweit der Brexit die europäische Zukunft beeinflusst? Europa muss die Antwort und die richtige Lösung finden. Diese ganze Problematik können wir mit einem Zitat schließen. Der französische Politiker und Ökonom Jacques Delors hat einmal gesagt: „Europa ist wie ein Fahrrad. Hält man es an, fällt es um.“
Am Anfang habe ich geschrieben, dass ich stolze Slowakin bin. Ich bin aber auch stolze Europäerin. Ich denke, dass unsere Mitgliedschaft viele Vorteile hat. Zum Beispiel kann ich, als Studentin, in ganz Europa reisen und an jeder Uni studieren.Das ist ein großer Vorteil für alle Studenten. Wir haben breite Möglichkeiten, die wir ohne Geld nutzen können. Wir können nur mit einer kleinen Karte – dem Personalausweis – reisen. Diese Vorteile sind sehr günstig, aber die wichtigste Botschaft der Europäischen Union ist irgendwo tiefer.
Unsere Zusammenarbeit mit anderen Nationen lehrt uns, die anderen Kulturen zu respektieren und damit gelingt es uns, den Frieden zu erhalten. Dank unserer negativen Erfahrungen, die mit unserer Geschichte verbunden sind, wissen wir, dass das Wichtigste, nicht nur in Europa, sondern auch in der ganzen Welt, für die Nationen der Frieden ist. Ich bin der Meinung, dass der Frieden die wichtigste Sache für alle Leute und Länder ist.
Außerdem finde ich es sehr „in“, dass wir aus unseren Erfahrungen gelernt haben. Wir haben so eine Lösung gefunden und versuchen sie zu behalten. Ich werde zum Ende mit einem Zitat von Johannes Paul II. schließen: „Europa, komm zu dir zurück. Sei du selbst. Entdecke deine Ursprünge wieder. Entdecke deine Wurzeln. Kehre zu den wahren Werten, die dich berühmt gemacht haben, kehre ins Leben zurück.“ Nur so werden die Europäer immer „in“ sein.
Emma BrnákováT