Als Slowakisch-Lektorin an einer deutschen Universität

Als Slowakisch-Lektorin an einer deutschen Universität

PhDr. Renata Pavlova, PhD. ist seit 2020 Lektorin für Slowakisch an der Universität Regensburg. Schon seit acht Jahren arbeitet sie in der akademischen Sphäre in Deutschland. Wir trafen sie zu einem Gespräch über ihre Arbeitserfahrung als slowakische Lektorin in Deutschland und über die Herausforderung, die slowakische Sprache an einer deutschen Universität zu unterrichten.

Sie hat in Deutschland und in der Slowakei studiert und gearbeitet. Sie hat „Slowakische Sprache und Literatur“ sowie „Deutsche Sprache und Literatur“ an der Philosoph Konstantin-Universität in Neutra/Nitra studiert und danach ihre Doktorarbeit zu „Slowakisch als Fremdsprache“ an derselben Universität geschrieben.

Nach einer Arbeitserfahrung in der Slowakei, entschied sie sich in die Fußstapfen ihres ehemaligen Professors zu treten, der vor ihr die Gelegenheit wahrgenommen hatte, an deutschen Universitäten Slowakisch zu lehren. In Deutschland hat sie zuerst als Slowakisch-Lektorin an der Universität zu Köln gearbeitet und danach ging es 2020 für sie an die Universität Regensburg. Auch wenn die Position dort vergleichbar war, seien die Herausforderungen laut Renáta Pavlová an den beiden Universitäten unterschiedlich. Im Gegensatz zu Köln werden in Regensburg viel mehr slawische Sprachen angeboten.

Slowakisch in Regensburg

2001 entstand an der Universität in Regensburg das Zentrum für slowakische Sprache und Kultur Slovakicum. PhDr. Renata Pavlova, PhD. bietet unterschiedliche Seminare und Vorlesungen an wie „Slowakisch Allgemein“, „Slowakisch Spezifisch“ oder Übersetzungskurse. Sie sind innerhalb der Slawistik-Studien und Osteuropa-Studien verfügbar. Das Slovakicum ist ein Zusatzstudium, das allen Studierenden die Möglichkeit bietet – mit oder ohne Vorkenntnisse – mehr über die Sprache sowie die slowakische Kultur und Geschichte zu erfahren. Sie können auch an Fachexkursionen in der Slowakei teilnehmen sowie an der Sommerschule der Komenius-Universität in Preßburg/Bratislava. Ziel ist es, am Ende des Slovakicum-Programms die Sprache gut zu beherrschen.

Die Herausforderung, Slowakisch in Deutschland zu lehren

Slowakisch ist eine kleine slawische Sprache und in Regensburg eine der vielen möglichen slawischen Sprachen, die die Studierenden wählen können. Deswegen sei es manchmal schwierig, das Interesse der Studierenden zu wecken. Generell nehmen durchschnittlich nur sechs bis zehn Lernende an ihrem Unterricht teil. Laut Renáta Pavlová sehen die Teilnehmer das als Vorteil, weil es mehr Gelegenheiten zum Sprechen gebe. Sie hätten unterschiedliche Hintergründe: „Sie sind entweder deutsche Studierende, die keine Grundkenntnisse haben oder Studierende, deren Eltern aus einem slawischen Land kommen.“

PhDr. Renata Pavlova, PhD. organisiert auch mehrere slowakische Veranstaltungen pro Jahr am Slawischen Institut. Dazu gehören unterschiedliche Workshops wie Tanzevents und Konzerte, auf denen etwa slowakische Volkslieder erklingen. Außerdem finden interkulturelle Ereignisse statt, deren Ziel es ist, die Sprache und Kultur durch Emotionen näherzubringen. PhDr. Renata Pavlova, PhD. ist sich sicher: „Eine Sprache lernt man besser, wenn man eine emotionale Verbindung dazu hat.“

Für die Deutschen sei es häufig eine Herausforderung, Slowakisch zu lernen. Die Grammatik sei ganz anders, außerdem könne die Phonetik eine Schwierigkeit darstellen. Die zwei Sprachen hätten jedoch auch gemeinsame Wörter, die aus der deutschen Sprache kommen.

Die Zukunft der Sprache

Slowakisch zu studieren öffnet die Möglichkeit zu einer Welle von unterschiedlichen Arbeiten. Ein paar ihrer ehemaligen Studenten arbeiten jetzt in unterschiedlichen Bereichen. Sie sind beispielsweise als Journalist für eine Lokalzeitung im Bereich Mittel- und Osteuropa tätig, oder geben Online-Slowakischunterricht. Der Wunsch der Professorin ist es, „die intensiven und inspirierenden deutsch-slowakischen Beziehungen auch in Zukunft im Bereich der Sprache, Literatur und Kultur zu pflegen und studentische Initiativen und Engagements aufzunehmen.“

Camille Catherine