„Alternative Fakten“ ist Unwort des Jahres 2017
Die Bezeichnung „Alternative Fakten“ ist das Unwort des Jahres 2017. In der Begründung der Jury heißt es: Es handle sich dabei um einen verschleiernden und irreführenden Ausdruck für den Versuch, falsche Behauptungen als legitimes Mittel der öffentlichen Auseinandersetzung salonfähig zu machen.
Der Ausdruck sei allerdings nur aus dem US-amerikanischen Kontext aus einem einzelnen Redebeitrag belegt: Die Trump-Beraterin Kellyanne Conway bezeichnete die falsche Tatsachenbehauptung, zur Amtseinführung des Präsidenten seien so viele Feiernde auf der Straße gewesen wie nie zuvor, als „alternative Fakten“.
Der Ausdruck ist seitdem aber auch im deutschsprachigen Gebiet zu einem Synonym und Sinnbild für eine der besorgniserregendsten Tendenzen im öffentlichen Sprachgebrauch, vor allem auch in den sozialen Medien, geworden. „Alternative Fakten“ steht für die sich ausbreitende Praxis, den Austausch von Argumenten auf Faktenbasis durch nicht belegbare Behauptungen zu ersetzen, die dann mit einer Bezeichnung wie „alternative
Fakten“ als legitim gekennzeichnet werden.