Auf den Spuren des Zipser Bergbaus bis ans Ende der Welt
Motorrad und Geschichtsinteressierte trafen sich an einem Wochenende im August, um auf außergewöhnliche Weise die Spuren des Bergbaus in der Zips zu verfolgen.
Wenn unsere Großväter und Urgroßväter Autos oder zumindest Motorräder gehabt hätten, hätten sie nicht mit ihren Rucksäcken voll mit Lebensmitteln vom Göllnitz-Tal durch die Hügel und Wälder zu den Bergwerken in Rudňany/Kotterbach, Slovinky oder Poráč/Rotenberg laufen müssen. So gedachten am ersten Augustwochenende nicht nur die Nachkommen der alten Bergleute ihrer Vorfahren. Sie waren überwiegend auf historischen Motorrädern der Marken JAWA und ČZ unterwegs.
Das Treffen wurde von den Organisatoren des Vereins JAWA/ČZ SPIŠ, Jozef Čech und Bc. David Patera, vorbereitet. Sie gaben ihm auch den unkonventionellen Untertitel „Auf den Spuren des Zipser Bergbaus bis ans Ende der Welt“.
Warum das Ende der Welt?
Das Ziel ihrer Samstagstour war Poráč, das aufgrund seiner geografischen Lage selbst von den Einheimischen als das Ende der Welt bezeichnet wird. Vor der Abfahrt versammelten sich 103 Motorräder mit ihren Fahrern und 25 Passagieren in der wunderschönen Umgebung des Hostels POHODA NA SPIŠI in Wagendrüssel/Nálepkovo. Von dort aus ging es weiter nach Zipser Neudorf/Spišská Nová Ves, wo vor der Reduta Motorradinteressierte die Möglichkeit hatten, die alten Schmuckstücke zu besichtigen.
Von dort aus führte die Route über hoch gelegene Straßen bis ans „Ende der Welt“. Für viele war es ein tolles Erlebnis, das Gelände der ehemaligen Grube in Poráč zu betreten und den fachkundigen Erklärungen von Mitgliedern der dortigen Bergbaugesellschaft zuzuhören. Im Poráč-Tal ruhten Motorräder und ihre Fahrer eine Weile, bevor die letzte Route des Tages über Margareten/Margecany und Göllnitz/Gelnica erneut nach Nálepkovo führte. Alle erreichten die Ziellinie.
Fachgespräche auf Mantakisch
Am Abend wurde hitzig debattiert. Hauptsächlich über technische Details von Motorrädern und Reiseerlebnisse. Die Gespräche fanden auch in „Mantáčtina“ (Mantakisch) statt, eine deutsche Mundart der Zipser, die charakteristisch für das Göllnitz-Tal ist. Allerdings ist es eine Sprache, die in der tagtäglichen Kommunikation allmählich verschwindet.
Es waren nicht nur Zipser unterwegs, sondern auch Autofahrer aus Böhmen, der Schweiz und anderen Teilen der Slowakei. Ján Ölschläger aus Einsiedel an der Göllnitz/Mníšek nad Hnilcom erreichte mit seinem 66. Motorrad den Gipfel. Er hat so eine reiche Sammlung zu Hause! Die Motorrad-Rallye wurde am Abend mit einer wirklich nassen und hageligen Himmelslichtshow beendet. Die Idee von Jozef Čech, eine berauschende Fahrt durch die Landschaft mit dem Geruch von Benzin und einem Moment des Kennenlernens der reichen Bergbaugeschichte unserer Region zu verbinden, war erfolgreich. Motorradfans und -liebhaber freuen sich schon jetzt auf das nächste Jahr.
Text und Foto: Ján Alcnauer