Bessere Chancen durch Mehrsprachigkeit
Wer mehr als eine Fremdsprache beherrscht, hat beste Chancen auf einen gut bezahlten und attraktiven Job. Das gilt ganz besonders in der Slowakei, in der zahlreiche Investoren aus anderen Ländern aktiv sind. Darauf weisen mehrere Botschaften, Kultur- und Wirtschaftsinstitute in der Slowakei in einer gemeinsamen Stellungnahme hin, die Sie hier lesen.
Mehrsprachigkeit besitzt in der Slowakei Tradition. Mit der Ankündigung, die Wahl der ersten Fremdsprache freizugeben, unternimmt das Bildungsministerium einen ersten Schritt zur Wiederbelebung dieser Tradition.
Wenn auch die zweite Fremdsprache gestärkt wird, ist die Slowakei auf einem guten Weg, die Barcelona-Ziele zu erreichen. Das slowakische Bildungsministerium plant, die Wahl der ersten Fremdsprache an den Grundschulen wieder freizugeben. Schulen sollen die Möglichkeit erhalten – unter Rücksicht auf die Gegebenheiten vor Ort – neben Englisch auch Deutsch, Französisch, Italienisch, Russisch oder Spanisch anzubieten.
Seit 2015 ist in der Slowakei Englisch die erste und einzige verpflichtende Fremdsprache an Grundschulen bis Klasse 9. Das Erlernen einer zweiten Fremdsprache ist nur in Gymnasialklassen verpflichtend. Die Zahlen der Schüler, die Deutsch, Französisch oder Russisch beherrschen, sind seitdem eingebrochen. Immer mehr Arbeitgeber in der Slowakei klagen daher über einen zunehmenden Mangel an Bewerbern mit ausreichenden Sprachkenntnissen. Umfrage unter Unternehmen zeigen: Am gefragtesten sind Fachkräfte, die eine Kombination aus zwei Fremdsprachen beherrschen.
Mit der angekündigten Liberalisierung würde ein erster Schritt zur Stärkung von Mehrsprachigkeit im slowakischen Bildungssystem gegangen – damit zur Umsetzung der Barcelona Ziele der EU und zur Wiederbelebung der traditionellen Mehrsprachigkeit der Slowakei. Schüler und Eltern hätten mehr Entscheidungsfreiheit. Zugleich würde auf die Anforderungen des Arbeitsmarkts reagiert – denn Unternehmen haben sehr unterschiedliche Erwartungen an die Sprachkenntnisse ihrer Mitarbeiter.
Um die Mehrsprachigkeit nachhaltig zu stärken, muss die Ausbildung in einer zweiten Fremdsprache gestärkt werden. Damit wäre zugleich sichergestellt, dass die Entscheidung FÜR eine Fremdsprache keine GEGEN alle anderen ist.
Botschaft des Königreichs Belgien, Botschaft der Bundesrepublik Deutschland, Deutsch-Slowakische Industrie- und Handelskammer, Goethe-Institut Slowakei, Zentralstelle für das Auslandsschulwesen, Französische Botschaft, Französisch-Slowakische Handelskammer, Institut Français, Advantage Austria, Österreichische Botschaft Pressburg, Österreichisches Kulturforum, Österreich Institut, Instituto Cervantes Bratislava, Botschaft von Spanien, Handelskammer Schweiz Slowakische Republik