Das Unterzipser Mantakentreffen in Einsiedel an der Göllnitz
„Wenn Du denkst, es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her. Ein Lichtlein wie ein Stern so klar, es wird Dir leuchten immer da.“ Auch das „Unterzipser Mantakentreffen“ in Einsiedel an der Göllnitz/Mnišek nad Hnilcom am 20. August 2022 war für uns so ein Lichtlein, denn zwei Jahre haben wir nur im kleinen Rahmen diesen großen Feiertag gefeiert. Diesmal konnten wir auch die Mitglieder aus den benachbarten Ortsgruppen einladen, um endlich wieder das gemeinsame Beisammensein zu genießen!
Nach dem Gedicht „Das Mantakenlied“ von Paul Tischler begrüßte die Vorsitzende, Frau Gabriele Wencel, die Anwesenden. In ihrer Ansprache erinnerte sie daran, dass Einsiedel an der Göllnitz am Fuße des 703 Meter hohen Spitzenberges liegt, der das Wahrzeichen der Gemeinde sei: „Das Eichenkreuz auf dem Gipfel erinnert an die Gründung und an die Einwanderung unserer Vorfahren in die Unterzips. Sie haben ihre Sitten, Bräuche, Kultur und die Sprache mitgebracht. Unsere Mundart – das Mantakische – ist verwandt mit jenen Mundarten unserer Vorfahren, die an der bayerisch-österreichischen Sprachgrenze gesprochen werden und gerade diese Mundart müssen wir uns bewahren!“ Gerade dabei habe das Unterzipser Mantakentreffen ein wichtiges Ziel: die Mundart zu erhalten. Die Vorsitzende der OG meinte überzeugt: „Wir werden unser Mundart auch weiterhin pflegen und bewahren so, wie es uns nur möglich ist!“
Traditionell begann das Unterzipser Mantakentreffen immer mit dem Aufstieg zum Kreuz auf dem Spitzenberg. Dieses Jahr war es allerdings nicht mehr möglich, da die jungen Leute in ganz Europa zerstreut sind und wir Älteren schaffen es nicht mehr.
Stattdessen hörten wir von der Sängergruppe das Lied: „Steig ich den Berg hinauf, das macht mir Freude“ und auch das Lied über den Spitzenberg durfte nicht fehlen. So haben wir uns an den Aufstieg und die schöne Aussicht auf die Umgebung erinnert. Wir hörten dann auch einige Gedichte in der Mundart, wie „Eabschoft“ (Erbschaft) von Dr. med. Walter Sohler aus Berlin.
Auch die Gäste aus Göllnitz/Gelnica, Schwedler/Švedlár und Schmöllnitz/Smolník genossen den gemütlichen Nachmittag und bedankten sich herzlich für die Einladung und das schöne Zusammensein! Herr Otomár Vasilco aus Schmöllnitz trug als Dank das gefühlvolle Gedicht „Die Heimat“ vor:
Trägst du im Herzen die Heimat, so halte sie warm,
dann bist du nicht einsam, dann bist du nicht arm.
Halt das Feuer am Brennen, das die Wärme dir spendet
und trachte tagtäglich, dass der Zustand nicht endet.
(Geschrieben von Hans und Grete Riedl.)
Natürlich durfte das Gedicht „Ansiedla!“ (Einsiedler!) von Rudolf Göllner in unserem Programm nicht fehlen!
Von Korban pis an Raabastaan,
Von Horb pis roff zen Rechn,
Dos es mei Haamet, benn ach klaan,
Ich konn se nech vagessn!
–
Von Korban bis zum Räuberstein,
Von Horb bis zum Rechn,
Das ist meine Heimat, wenn auch klein,
Ich kann sie nicht vergessen!
Mit diesem Gedicht haben wir an seinen Sohn Rudolf Göllner gedacht, der schon ein paar Mal in Einsiedel an der Göllnitz war, er hat uns von seinen Reisen erzählt und uns Bücher mitgebracht. Wir gratulieren zu seinem 80. Geburtstag!
Mit einem Strauß schöner deutscher Lieder haben wir das Programm beendet. Es waren die Lieder, die Herr Johann König mit uns geübt hat. Die Sängergruppe „Spitzenberg“ trifft sich auch jetzt und wir wiederholen diese Lieder, aber wir vermissen ihn sehr!
Nach dem Programm war ein köstliches Abendessen. Im Hintergrund hörte man bekannte deutsche Lieder. Wir sind noch eine Weile geblieben, denn zwei Jahre lang war das nicht möglich! Hoffen wir, dass uns eine Einladung zu so einem Treffen wieder Freude bringt!
Emme Czölder