Die Verwaltungsgeschichte des Bergbaus in Schmöllnitz: Ein Muster friedlicher Zusammenarbeit

Die moderne Geschichtsschreibung hat manchmal überregionale Zusammenhänge und Beziehungen vernachlässigt. Ein Beispiel dafür ist die Entstehung des Oberinspektoratsamtes in Schmöllnitz, das eine wichtige Rolle in der Geschichte der alten Monarchie und der von Deutschen bewohnten Bergbaugebiete im früheren Ungarn spielte. Es ist höchste Zeit, diese geschichtlichen Lücken zu schließen und neue Perspektiven zu eröffnen.

Die Einrichtung der staatlichen Bergbauverwaltung in der Zips ermöglichte die endgültige Durchsetzung der Bergbauordnung Kaiser Maximilians. Schmöllnitz, Teil der Zipser Herrschaft, befand sich seit 1638 im Besitz der Familie Csáky, bis der Schmöllnitzer Bergbau an den Tiroler Magnaten Silvester Joanelli verpachtet wurde. Die Familie Joanelli beherrschte den Handel mit Kupfer aus Neusohl und Schmöllnitz, was zur ersten Zusammenstellung der Kupferproduktion auf dem Gebiet der heutigen Slowakei führte.

Finanzreformen und Graf Haugwitz

Im 17. und 18. Jahrhundert war die Produktion ungarischen Kupfers für die Staatsfinanzen der Habsburger Monarchie sehr wichtig. So wurde die Unterstützung dieser Produktion auf den Finanzmärkten in Amsterdam und London zum ersten Schritt zur Entstehung moderner Staatsschulden. Der Staat wurde zum Schuldner, also nicht der Herrscher, und der Kredit wurde anonym.

Ein weiteres wichtiges Ereignis war die Gründung der Wiener Stadtbank im Jahr 1706. Johann David Palm, ein Hofrat und Bankier, gründete die Bank, die die Staatseinnahmen sammelte und so das Defizit des Reiches verringerte.

Graf Haugwitz hat durch Reformen im Bergbau dafür gesorgt, dass der Kupferfonds weniger Schulden hatte und die ungarische Kupferproduktion stabil blieb. Im Jahr 1747 hat er Verträge mit Wiener Bankenhäusern, mit Jakob Küner von Künersberg und Johann Goll von Franckenstein, abgeschlossen, um einen stabilen Abnehmer für die ungarische Kupferproduktion zu finden.

Mitte des 18. Jahrhunderts wurden die finanziellen Mittel der Monarchie zum zweiten Mal erheblich aufgestockt. Es war kein Zufall, dass zu dieser Zeit auch in Ungarn wichtige Reformen in der Bergbauverwaltung durchgeführt wurden. Die Reformen führten 1747 zur Gründung des Oberinspektoratsamtes in Schmöllnitz. Dies wurde zur ersten Instanz für alle Angelegenheiten rund um den Bergbau und das Hüttenwesen in der Oberungarischen Region.

Das Oberinspektorratsamt und die Preisregulierung

Der Oberinspektorrat übernahm die Aufgaben der ehemaligen Zipser Kammer. Es wurde „Oberungarisches Bergwesen und Kupferhandlung Schmölnitz k. k. Inspektor und Ober-Bergamt“ genannt. 

Es wurden Regeln eingeführt, damit Lieferanten von Kupfer ihr Geld schneller bekamen. Der Staat zahlte den meisten Gewerken 32 Gulden und 52 Kreuzer pro Zentner Kupfer. Der Preis für Kupfer, das aus dem Ausland geliefert wurde, betrug nun 31 Gulden pro Zentner. Freie Kupferlieferanten bekamen 29 Floren pro Prozent.

Diese Preisregelung war ein Erfolg. Der Bergbau in Schmöllnitz blühte im 18. Jahrhundert auf und war eine der größten Kupferproduktionen in der Habsburger Monarchie sowie die drittgrößte in Europa (nach den englischen und russischen Bergbaurevieren). Ihre große Bedeutung zeigt auch, dass Kaiser Joseph II. am 4. Juli 1783 Schmöllnitz besuchte.

Eine Geschichte der Reformen

Das errichtete Oberste Berggericht für Bergrecht „Iuriditio Montana“ in Schmöllnitz fungierte nicht nur als Berufungsgericht für Oberungarn, sondern auch als Berufungsinstanz für alle großen und kleinen Bergbauunternehmen der Monarchie. Klagen konnten an das Oberungarische Hauptgrafenamt gerichtet werden und es stand den Beteiligten frei, ihren Fall über das Gerichtskollegium vor Ihre Kaiserliche Hoheit zu bringen.

Zugleich entstanden 14 Niedere Berggerichte in verschiedenen Ortschaften, die eigene Bergmeister und Notare hatten. Nach der Reform Josephs II. wurde das Oberinspektorat endgültig vom Obersten Berggericht getrennt. Neue Ersatzberggerichte in anderen Städten ersetzten die alten Berggerichte in der Zips-Gemer-Region.

Im Jahr 1789 wurde das Hauptamt in Schmöllnitz zum Inspektoratsamt erhoben und beaufsichtigte sieben Oberämter. Die Bergmeister wurden von der Gemeinde gewählt, mit Ausnahme von Schwedler/Švedlár, Schmöllnitz/Smolník, Stoß/Štós und Zipser Neudorf/Spišská Nová Ves, deren Ernennung vor dem Oberberggericht in Schmöllnitz erfolgen musste.

Beispielhaftes Miteinander

Die Umsetzung der Reform wäre ohne die Mitwirkung von Beamten-Gruppen nicht möglich. Maria Theresia hat am 25. April 1747 beschlossen, das Bergamt in Schmöllnitz und den gesamten Oberungarischen Bergbau aus der Zuständigkeit der Zipser Kammer in Kaschau herauszunehmen und dem Hauptkammergrafen in Schemnitz zu unterstellen. Es wurden Beamten-Gruppen herangebildet, um die Zusammenarbeit zwischen den Verwaltungen zu verbessern.

Ein Beispiel für diese Zusammenarbeit ist Laurentius Litschko, ein Beamter des Obergrafkammeramtes in Schemnitz. Im Juni 1753 arbeitete er als Inspektor für die Eisenhütten in Stoß und die Eisenhammerwerke in Obermetzenseifen. Im März 1768 arbeitete er noch in Stoos. Dort heiratete er und bekam vier Kinder. Dann ging er nach Schemnitz zurück. Dieser Fall zeigt, dass der Mensch immer wichtig ist und alles verändern kann.

Fazit

Die Verwaltungsgeschichte des Hauptkammerbezirksamtes und des Oberinspektorialamtes in Schmöllnitz, einer von Deutschen bewohnten Region, ist über Jahrhunderte hinweg überregional von Bedeutung. Diese Geschichte zeigt, wie Zusammenarbeit auf friedliche Weise funktionieren kann. Sie ist ein wertvolles Kulturerbe, das es zu erforschen und zu bewahren gilt.

Oswald Lipták