Christbaumkugeln

Dies und jenes über den Weihnachtsbaum

In den meisten unserer Familien versammelt man sich am Weihnachtsabend um den Weihnachtsbaum (Christbaum oder auch Tannenbaum) im Wohnzimmer und packt die Geschenke aus, die vorher unter den Baum gelegt wurden. Mittlerweile ist dieses Symbol nicht mehr vom Weihnachtsabend wegzudenken.

Der Ursprung des Weihnachtsbaumes liegt in heidnischen Bräuchen. Schon vor vielen Jahrhunderten waren immergrüne Pflanzen in heidnischen Kulturen ein Symbol für Fruchtbarkeit und Lebenskraft. So platzierten die Germanen zur Wintersonnenwende Tannenzweige an öffentlichen Orten und vor ihren Häusern, um böse Geister am Eindringen zu hindern und die Hoffnung auf den nächsten Frühling zu nähren.

Die ältesten Belege für einen dekorierten Tannenbaum stammen aus den Zunftchroniken. Angeblich sollen bereits im Jahre 1419 Mitglieder der Bäckerschaft aus Freiburg im Breisgau einen Weihnachtsbaum  mit Lebkuchen, Äpfeln, Früchten und Nüssen behängt haben. Von den Zünften ist die Sitte im Laufe der Zeit auf städtische Familien übergegangen.

Eine der ersten literarischen Erwähnungen des Weihnachtsbaums stammt von Johann Wolfgang von Goethe: In seinem Roman „Die Leiden des jungen Werther“ aus dem Jahr 1774 spricht er über einen aufgeputzten Weihnachtsbaum mit Wachslichtern, Zuckerwerk und Äpfeln.

In die Städte der heutigen Slowakei kam dieser Brauch aus den deutschen und österreichischen Gebieten im 18. Jahrhundert. Zuerst war dies vor allem in Preßburg und der Westslowakei nachweisbar, später konnte man auch weiter östlich Weihnachtsbäume sehen und ab dem Ende des 19. Jahrhunderts im ganzen Land.

Seit 1982 auf dem Petersplatz

Der Weihnachtsbaum galt seit jeher als eher bürgerliches Symbol, die katholische Kirche setzte sich lange gegen das unreligiöse Brauchtum zur Wehr. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts waren Christbäume in katholischen Kirchen erlaubt. Papst Johannes Paul II. führte das Brauchtum schließlich im Jahr 1982 im Vatikan ein. In diesem Jahr wurde der erste Weihnachtsbaum auf dem Petersplatz in Rom aufgestellt. Im Jahr 2008 stand auf dem Petersplatz als Christbaum eine 120 Jahre alte Fichte mit 33 Metern Höhe. Sie stammte aus Gutenstein in Niederösterreich und war der bis dahin höchste Baum auf dem Petersplatz.

Christbaumkugeln
Mitte des 19. Jahrhunderts wurden erstmals mundgeblasene Christbaumkugeln hergestellt.

Beliebt in Amerika

Nach Nordamerika brachte den Brauch ein deutschstämmiger Harvard-Professor im Jahre 1832. Der geschmückte Weihnachtsbaum wurde auch in amerikanischen bürgerlichen Wohnzimmern nach und nach zum festlichen Inventar.

Mitte des 19. Jahrhunderts wurden erstmals mundgeblasene Christbaumkugeln hergestellt, während 1882 in den USA der erste mit elektrischem Licht beleuchtete Weihnachtsbaum der Welt Beachtung fand. Im Jahre 1891 wurde dann zum ersten Mal ein Weihnachtsbaum am Weißen Haus aufgestellt, dem Amtssitz des amerikanischen Präsidenten. 1926 wurde der Riesenmammutbaum General Grand Tree, der zweitgrößte lebende Baum der Welt, von Präsident Calvin Coolidge zum nationalen Weihnachtsbaum der USA erklärt.

Natur- oder Plastik-Weihnachtbaum?

Umweltfreundliche Menschen stellen sich aber jährlich die Frage, ob es wirklich ein echter Baum sein muss oder ob eine künstliche Alternative nicht besser wäre. Jedes Jahr werden doch viele Millionen Weihnachtsbäume gefällt, was angesichts des Klimawandels oftmals kaum mit dem eigenen Gewissen vereinbar ist. Doch ist ein Plastikbaum wirklich eine umweltfreundliche Alternative?

Ein echter, natürlicher Weihnachtsbaum hat sicher viele Vorteile: Die traditionelle Optik und das typisch weihnachtliche Flair, er verbreitet einen angenehmen Duft nach Tannennadeln, ist frei von Allergenen und gesundheitsschädlichen Kunststoffen. Ein großer Anteil solcher Bäume ist auf verschiedene Arten recycelbar (in Deutschland bereits 95 Prozent).

Künstliche Weihnachtsbäume werden überwiegend in China hergestellt. Dementsprechend müssen sie erst um die halbe Welt transportiert werden. Sie bestehen aus Kunststoff, sind nicht recycelbar, weshalb entsorgte Bäume auf Mülldeponien landen. Dort dauert es mehrere hundert Jahre bis sie sich vollkommen zersetzen. Alternativ können sie verbrannt werden. Dadurch werden jedoch krebserregende Stoffe freigesetzt.

Fazit: Die Fachleute schätzen die Öko-Bilanz von echten Weihnachtsbäumen besser als die der künstlichen Bäume ein. Auch umweltfreundliche Menschen können sich daher mit gutem Gewissen für einen natürlichen Weihnachtsbaum entscheiden. Wer natürlich besonders umweltfreundlich sein will, kann natürlich auch einfach den Tannenbaum im Garten oder in der Nähe schmücken und so sogar den Baum im Boden lassen.

Red