FUEN-Kongress in Fünfkirchen/Pecs

FUEN-Kongress in Fünfkirchen

In Fünfkirchen/Pécs, wo elf nationale Minderheiten leben, haben sich in den Tagen vom 7. bis 10. September über 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 26 Ländern und 50 FUEN-Mitgliedsorganisationen ausgetauscht. Beim größten Treffen der autochthonen nationalen Minderheiten in Europa, dem FUEN-Kongress, ging es besonders um die aktuellen Entwicklungen in der Minderheitenpolitik.

Gastgeber war die Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen (LdU). Ungarn nimmt in der Geschichte der Föderalistischen Union Europäischer Nationalitäten (FUEN) einen besonderen Platz ein. Der FUEN-Kongress im Jahr 1991 in Budapest war der erste, der in einem Land des ehemaligen kommunistischen Blocks organisiert wurde. In den folgenden zehn Jahren verdoppelte sich die Zahl der FUEN-Mitgliedsorganisationen. Ein wichtiges Ereignis des Kongresses von 1991 war die Gründung der ersten Arbeitsgemeinschaft der FUEN, der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten (AGDM), die zum wichtigsten Forum der deutschen Minderheiten in Europa wurde und heute deutsche Minderheiten aus 26 Staaten vereint.

Wertschätzung und Vielfalt

In den vielen Ansprachen und Referaten wurde betont, dass Minderheitenrechte kein Geschenk der Mehrheit sind und auch keine Privilegien der Minderheiten, sondern das Recht, anders sein zu können und die individuelle Freiheit ausleben zu können. Wertschätzung und Vielfalt statt Homogenität sind elementare Ziele, die wir in Europa anstreben sollten.

Bei Podiumsdiskussionen, Kulturdarbietungen und Exkursionen in lokale Bildungseinrichtungen der Minderheiten hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Gelegenheit, sich ein vielfältiges Bild der Situation der Minderheiten in Europa zu machen. Die AGDM-Mitglieder besuchten das bekannte Valeria-Koch-Schulzentrum, wo sie mit den Schülern und Lehrern diskutierten. Bei der AGDM-Sitzung wurde die aktuelle Situation jeder deutschen Minderheit sowie die Perspektiven der Zusammenarbeit besprochen.

O.P.