Judenkodex

Gedenktag für die Opfer des Holocausts und der Rassengewalt

Am 9. September erinnern wir in der Slowakei an den Gedenktag für die Opfer des Holocausts und der Rassengewalt, der sich auf ein trauriges Ereignis bezieht: die Annahme des Judenkodexes. An diesem Tag im Jahr 1941 erließ die damalige slowakische Regierung den Judenkodex.

Mit seinen Paragrafen schränkte er die persönlichen, bürgerlichen, religiösen und sozialen Rechte der Juden erheblich ein, ordnete ihre Erfassung an und führte die sichtbare Kennzeichnung mit dem gelben Stern ein, der von jeder Person jüdischer Herkunft getragen werden musste. Jugendliche wurden vom Studium an Mittel- und Hochschulen ausgeschlossen. Am 25. März 1942 begann die erste Transportwelle aus der Slowakei.

Aus diesem Grund wurde der 9. September zu einem Gedenktag in unserem Kalender. An diesem Tag haben wir mit meinem Lehrer, Vladimír Andraš, und meinen Mitschülern, Vaneska Toporcerová und Kevin Horváth von der Hotelakademie Hohe Tatra/Vysoké Tatry, an der landesweiten Trauerfeier mit dem Titel „Unvergessliche Nachbarn“ in Zipser Neudorf/Spišská Nová Ves teilgenommen. Während des Programms hörten wir sehr schöne und zugleich traurige Reden, einen Zeitzeugenbericht von Prof. Pavel Traubner und einen Brief des Generalbischofs der Evangelischen Kirche Augsburger Bekenntnisses in der Slowakei, Ivan Eľko. Es wurden die Namen sowohl der Opfer als auch der Helden verlesen, die den Verfolgten bei der Rettung halfen und dabei oft ihr eigenes Leben, aber auch das Leben ihrer Angehörigen riskierten. Das Kaddisch-Gebet, das Rabbi Mischa Kapustin vortrug, erinnerte an die tausenden Menschen und Kinder, die nach der Deportation in Konzentrationslagern starben.

Gedenken an die jüdischen Mitbürger

Das Programm setzte mit der Enthüllung einer Gedenktafel zum Gedenken an die jüdischen Einwohner der Stadt Zisper Neudorf/Spišská Nová Ves fort. Später zogen wir auf den jüdischen Friedhof, wo wir die Geschichten einiger Familien durch die Beiträge der Schüler des Gymnasiums in der Školská-Straße in Zipser Neudorf kennenlernten. Jedes einzelne Denkmal hat eine andere einzigartige und oft traurige Geschichte, die lange erzählt werden könnte. Um den Friedhof herum wurden wir von Frau Ružena Kormošová vom Bürgerverein Pro memory begleitet. Wir kamen am Denkmal der Familie Bauer an und legten ein hebräisches Gebet sowie Steine darauf. Anschließend erklangen jüdische Melodien in der Interpretation unseres Lehrers, Herrn V. Andraš, und wir machten zusammen mit dem Botschafter der Slowakischen Republik, Ľubomír Rehák, ein Foto.

Ich habe irgendwo gelesen, dass es ohne Krieg keinen Frieden gäbe. Muss aber Krieg sein, um Frieden zu schließen? Ich neige eher zu dieser Aussage: „Frieden kommt, wenn jeder Mensch seinem Feind die Hand schüttelt und es auch ehrlich meint.“

Der Zug des Lebens

Ich sitze im überfüllten Zug des Lebens,

hinter einer kleinen Lücke verschwindet die Welt.

Und was quält die Menschen?

Die Angst im Herzen, die Tränen in den Augen

und die Frage, ob ich überleben werde.

Die Bremsen knarren und der Zug bleibt stumm stehen.

Los! Auf! Schreit jemand laut.

Ich frage in meiner Seele,

was kommt nun?

Es gibt keine Antwort.

Warum kämpfen sie miteinander?

Es bleibt nur die Angst um unschuldiges Leben.

Willst du meine Seele 

mit Stacheldraht fesseln?

Mein Lächeln hast du hinter Stacheldraht verschlossen.

Meine Tage

bedeckt die Asche

vor den Augen der anderen

und meine Träume sind verloren gegangen.

Ich werde diesen Kampf doch gewinnen!

Und erzähle der Welt, wie schlecht du 

zu den unschuldigen Menschen warst.

Zu den Menschen, die sich nach Glück sehnten,

zu den Menschen, die in Frieden leben wollten.

Patrícia Britaňáková 

III. A

Hotelfachschule Hohe Tatra

Vor dem Denkmal, an dem einst die Synagoge von Zipser Neudorf stand.