Jugendtreffen im rumänischen Grosswardein
„Jugendtreffen 2018 – Deutscher Kulturtag“ – das war das Hauptziel des Zusammentreffens der deutschen Minderheit aus der Slowakei mit der deutschen Minderheit in Grosswardein. Grosswardein/Oradea ist eine Großstadt, die am Fluss Schnelle Kreisch liegt und uns bei unserer Ankunft mit Licht und Leben begrüßt hat. Der Kreis Bihor ist durch 16 ethnische Gruppen geprägt, wobei die fünf stärksten Gruppen Rumänen, Ungarn, Roma, Deutsche und auch Slowaken sind.
Die Vertreter des Demokratischen Forums der Deutschen, unter der Leitung von Arnold Theisz, hatten auf uns schon gewartet und uns ganz herzlich begrüßt. Später bekamen wir eine Stadtführung durch das Zentrum.
Flashmob auf dem Marktplatz
Vormittags übte unsere Gruppe gemeinsam mit den deutschen Jugendgruppen aus Rumänien unter der Leitung der Tanzlehrerin einen Flashmob, der während des anschließenden Umzugs durch die Stadt am Hauptplatz getanzt wurde. Die beteiligten Tanz- und Singgruppen zogen hierbei gemeinsam durch die Stadt bis zur Burg. Im Amphitheater präsentierten die Jugendlichen ein Kulturprogramm verschiedener nationaler Minderheiten.
Sprachliche Vielfalt
Überrascht waren wir besonders, als wir ein rein slowakisches Lied „Pod horou, pod horou čierne psíča breše“ hörten. Nach dem Ende des Kulturprogramms trafen wir uns mit der slowakischen Minderheit, die in Rumänien lebt. Von ihnen erfuhren wir, dass sie die slowakische Sprache, slowakische Lieder und Traditionen bewahren. Die Kinder erhalten sogar slowakische Namen. An diesem Tag sprach man in der Stadt Oradea vier Nationalsprachen – Deutsch, Slowakisch, Ungarisch und Rumänisch.
Besichtigung der historischen Stadt
Nach dem Programm gingen wir bei sonnigem Wetter in die Stadt, die sich uns mitsamt ihren historischen Gebäuden in voller Pracht zeigte. Unter anderem sahen wir den Bischofspalast – Vorbild war das Schloss Belvedere in Wien. Auch das Crişanské Museum, ein Barockmuseum mit seinen berühmten 365 Fenstern, das Jugendstilgebäude Vulturul Negru, zu Deutsch „Schwarzer Adler“, an einer Arkade mit Buntglasdecke ausgestattet und die drei benachbarten Straßen verbindend, durften nicht fehlen. Des Weiteren bewunderten wir auf unserer Stadttour das Museum des großen ungarischen Dichters Ady Endre, das Staatstheater sowie das Rathaus, die Synagoge und verschiedene Kirchen.
Abschied mit Ausblick
Am Sonntag vor der Abreise besuchten wir die römisch-katholische Kathedrale zur Jungfrau Maria, die das größte Barockgebäude in Rumänien darstellt. Zum Schluss sind wir zum höchsten Punkt der Stadt gefahren. Von dort aus verabschiedeten wir uns mit einem herrlichen Ausblick auf die Stadt. La revedere Oradea!
Ingrid Budajová, Patrik Lompart