Klick für eine bessere Zukunft: Volkszählung 2021
Die Zahlen begleiten Menschen auf ihrem gesamten Lebensweg. In diesen Zeiten der Pandemie interessieren uns die Zahlen der Infizierten, die auch unser Alltagsleben bestimmen, Anfang November verfolgten wir in den USA die spannenden Zahlen der Wahlstimmen, Geburtstage oder Hochzeitstage sind wiederum Zahlen mit großer emotionaler Bedeutung. Etwas über den Zustand der Gesellschaft, über ihre sozioökonomischen und kulturellen Strukturen erfährt man durch die Zahlen von der Bevölkerungs-, Gebäude- und Wohnungszählung, die in der Slowakei alle zehn Jahre stattfindet.
Jetzt stehen wir vor der Volkszählung 2021. Die Gebäude- und Wohnungszählung findet vom 1. Juni 2020 bis zum 12. Februar 2021 statt, sie betrifft unser Vereinsleben nur indirekt. Anders ist es bei dem Zensus der Bürger, der läuft vom 15. Februar 2021 bis zum 31. März 2021. Alle Bürger der Slowakischen Republik und Personen mit Wohnsitz in der Slowakei sind verpflichtet, sich durch das Ausfüllen des Zensus-Fragebogens daran zu beteiligen.
Zum ersten Mal wird der Bürger ausschließlich elektronisch an der Volkszählung teilnehmen. Falls er keinen Zugang zum Computer hat oder den Computer nicht bedienen kann, kann er Hilfe in Anspruch nehmen. In jeder Gemeinde werden auch Kontaktstellen errichtet, wo man mit einem Assistenten die Fragebögen ausfüllen kann. Die Zensus-Fragebögen werden auch auf Deutsch zur Verfügung stehen. Mehr Informationen finden Sie auf www.scitanie.sk
Für die Angehörigen der nationalen Minderheiten ist das Bekenntnis zur Minderheit nicht bloß eine Zahl. Diese Zahlen wurden und werden, ob direkt oder indirekt, als Grundlage für die Anwendung einiger Minderheitenrechten gelten, welche zur Erhaltung der Sprache und Kultur der Minderheit beitragen. Und uns ist klar, dass die Zahl der Angehörigen der Minderheiten immer einer der wichtigsten Faktoren bei den Diskussionen über ihre Unterstützung sein wird.
Bei der Volkszählung 2021 wird es auch Fragen zur Nationalität und Muttersprache geben, aber anders, wie es in den vorherigen Volkszählungen war. Es werden jetzt drei Fragen gestellt, um die Nationalität und Muttersprache zu ermitteln:
- Die Frage zur Ermittlung der Nationalität wird lauten: „Was ist Ihre Nationalität?“ Da kann man auch die deutsche Nationalität eintragen.
- Die zweite Frage lautet: „Bekennen Sie sich auch zu einer anderen Nationalität?“ Da besteht die Möglichkeit, auch eine andere Nationalität einzutragen.
- Die dritte Frage „Was ist Ihre Muttersprache?“ spielt eine wichtige Rolle im Bereich des Schulwesens, der Kultur und des Sprachgebrauchs.
Ganz neu ist die Möglichkeit, sich zu zwei Nationalitäten zu bekennen. Damit ist aber die Slowakei keine Ausnahme – zum Beispiel konnten die Bürger bei der Volkszählung 2011 in der Tschechischen Republik oder Ungarn und Polen auch mehr als eine Nationalität angeben. Bei diesem Konzept ist man Personen aus einer ethnisch gemischten Familie oder Umgebung entgegengekommen, was sicher auch die Karpatendeutschen betrifft.
Ich hoffe, so wird man auch ein umfassenderes Bild über die Zahl der Karpatendeutschen bekommen. Ich bitte Sie, denken Sie daran, reden Sie in den nächsten Wochen in Ihrer Umgebung über diese neue Möglichkeit, sich zu den Karpatendeutschen zu bekennen. Der Bedeutung dieser Zahlen sind wir uns alle sehr bewusst.
Ondrej Pöss