Kultur verbindet: Das Jugendfest feierte sein 12. Jubiläum
Vom 23. bis 25. August fand inmitten der wunderschönen Natur der Hohen Tatra das größte Fest der karpatendeutschen Jugendorganisation statt.
Wir erinnern uns noch genau daran, wie aufgeregt wir vor 12 Jahren das erste Jugendfest organisierten. Schon damals waren wir von der aktiven Teilnahme und dem positiven Echo begeistert. Heute können wir sagen, dass das Jugendfest wirklich ein Teil von uns geworden ist. Im Laufe der Jahre hat es sich zur beliebtesten und lustigsten Veranstaltung der karpatendeutschen Jugend entwickelt.
Ende August war es dann endlich wieder so weit: Das lang ersehnte Jugendfest begann! Unsere charmanten Moderatorinnen Patrícia Fábová und Dorota Landorová führten zum ersten Mal zweisprachig durch das Fest – vielen Dank, Mädels, ihr wart großartig!
Offiziell eröffnet wurde die Veranstaltung mit der „Zipser Hymne“, die vom Posaunenchor gespielt wurde. Danach begrüßte der Jugendvorsitzende Patrik Lompart alle herzlich und wünschte dem Jugendfest einen guten Verlauf. Er betonte, wie wichtig die KDJ für die Weiterentwicklung der deutschen Kultur ist, sprach über das Erbe unserer Vorfahren und äußerte die Hoffnung, dass die Jugend auch weiterhin vom deutschen Bundesministerium des Innern und für Heimat sowie vom Fonds für die Unterstützung der nationalen Minderheiten in der Slowakischen Republik gefördert wird. Außerdem bedankte er sich bei allen Organisatoren und Jugendlichen, die zur Organisation des Festes beigetragen haben.
Auch Herr Peter Sorger, Regionalvorsitzender der Region Bodwatal und Vorsitzender der Karpatendeutschen Assoziation, sowie der Vertreter aus Rumänien, Arnold Theiss, der mit der Tanzgruppe Wilde Rose zu uns gekommen war, begrüßten die Teilnehmer der Veranstaltung.
Gäste aus Ungarn und Rumänien
Das Fest startete mit dem Posaunenchor, der das Publikum mit schöner Blasmusik begeisterte. Anschließend trat die Tanzgruppe Rosmarinspross aus Ungarn auf, die zum ersten Mal bei uns zu Gast war. Die Gruppe präsentierte nicht nur ihre traditionellen Tänze, sondern auch ihre wunderschöne Tracht. Die Tanzgruppe stammt aus Adam/Adony, einer ungarndeutschen Kleinstadt an der Donau, etwa 40 Kilometer südlich von Budapest. Die erste ungarndeutsche Tanzgruppe im Ort wurde 1974 von László Wünsch gegründet. Das Tanzen wurde schnell populär und heute ist es schwer, in Adam jemanden zu finden, der keine Beziehung zur Tanzgruppe hat. Die Liebe zum Volkstanz und zum ungarndeutschen Gemeinschaftsleben wurde dort von Generation zu Generation weitergegeben. Die Gruppe „Rosmarinspross“ wurde anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der ersten Adamer Tanzgruppe mit ehemaligen Mitgliedern der Tanzgruppe „Kinder Rosmarein“ gegründet. Nach dem Jubiläum verspürten sie den Mangel am Tanzen noch stärker als zuvor und entschieden sich, eine neue Adamer Jugendtanzgruppe unter dem Namen „Rosmarinspross“ zu gründen.
Eine weitere ausländische Gruppe war die 2001 gegründete Tanzgruppe Wilde Rose. Diese deutsche Volkstanztruppe repräsentiert die schwäbische Gemeinschaft in Palota, Kreis Bihor, in Rumänien. In den 23 Jahren ihres Bestehens hat die Gruppe an zahlreichen Veranstaltungen teilgenommen und neue Erfahrungen gesammelt. Die Mitglieder organisieren auch gemeinsam verschiedene gesellschaftliche und kulturelle Veranstaltungen. Vor zwei Jahren haben sie eine Kindergruppe mit inzwischen 22 Kindern gegründet. Die Gruppe wird von Frau Angela Tencut zusammen mit dem Demokratischen Forum der Deutschen in Neupalota geleitet.
Mit schwungvollen Tänzen traten auch unsere Tänzerinnen und Tänzer aus Metzenseifen und Obermetzenseifen auf. Die Hummeltanzgruppe und die Tanzgruppe Schadirattam gehören zu unseren aktivsten Jugendgruppen, die uns sowohl in der Slowakei als auch im Ausland repräsentieren.
Nach vielen Jahren trat auch die Gruppe Marmon aus Hopgarten wieder bei uns auf. Die Gruppe wird von Mgr. Ludmila Klimková, der Direktorin der Grundschule mit erweitertem Deutschunterricht in Hopgarten, geleitet. Sie ist die Nachfolgerin der Folkloregruppe Marmon, die noch in den 1970er Jahren gegründet wurde. Sie traten beim bekannten Festival Východná mit einer traditionellen Hopgartner Hochzeit im Dialekt auf. Nach einer mehrjährigen Pause wurde die Gruppe wieder aktiv und bemüht sich, die authentische Folklore und die Bräuche zu bewahren.
Der Höhepunkt des Abends
Vor dem begeisterten Publikum stand noch das Highlight des Abends: Eusebio. Der kubanische Sänger, begleitet von zwei hübschen Tänzerinnen, riss das Publikum mit und die Jugend tanzte und sang ausgelassen mit. Es war wunderbar zu sehen, wie wir seit vielen Jahren die gesamte Jugend und unsere Freunde zusammengebracht haben.
Die endlose Lust zum Feiern, Tanzen und Singen steigerte unser DJ Peter Mihalčin noch. Das Fest dauerte bis in die späten Nachtstunden und es war wieder eine sehr gelungene Veranstaltung, bei der sich viele aktive Jugendliche deutscher Herkunft aus mehreren Ländern getroffen haben. Wir möchten uns herzlich bei allen Gruppen und Jugendlichen bedanken, die zur wunderbaren Atmosphäre des Jugendfestes beigetragen haben, sowie bei unserem Fotografen Roman Kadlec, der immer tolle Bilder macht. Ein besonderer Dank gilt dem Bundesministerium des Innern und für Heimat, der Stiftung Verbundenheit und dem Fonds für die Unterstützung der nationalen Minderheiten der Slowakischen Republik. Ohne deren Unterstützung wäre es nicht möglich, eine so großartige Veranstaltung zu organisieren.
LU
Fotos: Roman Kadlec