Mehr Raum für interkulturellen Dialog bieten
Derzeit ist es nicht so einfach, sich neben der Uni auch noch ehrenamtlich zu engagieren. Martin Filipovič (23) ist ein aktiver Student, der nebenbei sehr viel macht. Im Interview sprach er mit uns über sein Leben und seine Zukunftsideen.
Karpatenblatt: Du kommst aus Bratislava/Pressburg und studierst an der Wirtschaftsuniversität Wien. Was studierst du und warum gerade in Wien?
Martin: Nach dem Abitur wollte ich an der Universität studieren. Ich habe mich für die Wirtschaftsuniversität Wien entschieden, da die Uni eine ausgezeichnete Studienrichtung anbietet – Volkswirtschaft und Sozioökonomie. Noch während der Schulzeit am Gymnasium habe ich zusätzliche Deutschkurse besucht, um neue Deutschkenntnisse zu erwerben und um im deutschsprachigen Raum studieren zu können. Das war die offizielle Version. Ganz ehrlich gesagt, muss ich diese „Deutsch-Initiative“ meiner Mutter zugute schreiben. Selber hätte ich damals viel lieber PC-Games gespielt, statt Präteritum und Perfekt von unregelmäßigen Verben auswendig zu lernen.
Was würdest du gerne nach deinem Studium machen?
Nach meinem Studium würde ich gerne etwas Sinnvolles machen, das nicht nur meinen Geldbeutel füllt, sondern mir auch tatsächliche Selbstverwirklichung bietet. Statt eines Berufes suche ich eine Berufung. Gerade die Sozioökonomie ist fokussiert auf die dynamische Spannung zwischen organischer Gesellschaft und der Idee der effektiven Wirtschaft – dieses Spannungsfeld bietet zahlreiche inspirative Tätigkeitsmöglichkeiten.
Ich habe gehört, dass du ein engagierter Mensch bist. Was für ein Projekt entwickelst du zur Zeit?
Gerade beschäftige ich mich mit der Kunst des Podcastings. In naher Zukunft würde ich gerne selbst einen starten. Schon die Auswahl der technischen Ausstattung, der Grundidee und zuletzt der Namensauswahl hat mir viel Spaß gemacht und war für mich eine Möglichkeit, wieder etwas Neues zu lernen. Achtung, Werbung! (lacht) Der Arbeitstitel lautet: „Auditorium – Raum des Dialogs“. Ich lade Sie herzlich ein, sich an diesem Dialog zu beteiligen.
Derzeit ist die Lage in der Slowakei und in ganz Europa wegen des Corona-Virus schwierig. Was machst du in dieser Zeit? Beschäftigst du dich auch in der Freizeit mit der deutschen Sprache?
Trotz aller restriktiven Maßnahmen läuft mein Studium fast uneingeschränkt weiter. Regelmäßig muss ich zahlreiche Essays abgeben, an „Online-Lektüren“ teilnehmen. Letzte Woche habe ich auch eine Online-Prüfung geschrieben. Deutsch begleitet mich also auch in diesen schweren Zeiten.
Wenn du dir etwas für den KDV wünschen könntest, was wäre es?
Aus meiner Sicht ist der KDV ein sinnvolles Projekt, da er die Gemeinschaft der Menschen stärkt und gemeinsame Integrität fördert. Ich bin der Meinung, dass dieser Verein Raum für interkulturelle Auseinandersetzung bieten sollte. Mit Raum meine ich nicht unbedingt einen physischen Raum, sondern auch die Präsenz in der virtuellen Welt in Form von Diskussionen, Dokus, spannenden Videos etc. Eine solche Kommunikationsform bietet zahlreiche Möglichkeiten, wie man die Werte des KDVs in einer „natürlichen Umgebung“ effektiv und ungezwungen mit der Öffentlichkeit teilen kann.