Die glorreichen Sieben

Als wir im langsam sich verabschiedenden Sommer feststellten, dass der Garten unserer Begegnungsstätte, des Hauses der Begegnung in der Halašova-Gasse in Pressburg, einen ziemlich verwahrlosten Eindruck machte, entschieden wir uns zur Rekultivierung dieser Oase des Grünen in Mitten der Stadt.

Nachdem uns für eine aufwendige Rekultivierung, die Gartenspezialisten und Dendrologen vorgeschlagen hatten, das notwendige „Kleingeld“ fehlte, entschlossen wir kurzerhand für den letzten Oktobertag unsere Mitglieder zu einem „Arbeitseinsatz“ einzuladen.

Unser Regionsvorsitzender Michael konnte einige größere Unternehmen und staatliche Einrichtung überreden, uns die notwendigen Geräte kostenlos zur Verfügung zu stellen. Rasenmäher, Motorsägen, mechanische und manuelle Gartenscheren und andere Gartengeräte wurden sogar von diesen unseren Gönnern direkt ins Haus der Begegnung gebracht. Leider fiel die versprochene Häckselmaschine wegen Motorschadens aus, was etliche Probleme mit der Beseitigung des Abfalls verursachte.

Viele waren geladen, aber…

Wir hofften auf ein erfreuliches Echo, doch! Am 31. Oktober fanden sich von den vielen Eingeladenen sieben unserer treuesten Freunde ein. Eine Enttäuschung, die sich dann im Verlauf des Tages in eine wunderbare Atmosphäre verwandelte. Die, die nicht gekommen sind, können es nur bereuen! So fanden sich dann um 10 Uhr unsere wackeren Mitstreiter, die Ortsgruppenleiterin Juditka sowie Mitzi, Marcela, Rosi und Miško und begannen gleich mit der Arbeit.

Sogar der Regionsvorsitzende Michael legte Hand an. Inzwischen bereitete der Küchenchef Andi aus dem von weiteren Gönnern und Sponsoren zur Verfügung gestellten Zutaten einen Imbiss vor, um dann auch in der Gartenarbeit zu helfen. Es wurde gearbeitet, Witze schwirrten durch die Luft, als Vögel aus den Nestern auf den Bäumen flogen, denen wir die trockenen Äste abschnitten. Es wurde gelacht und es ging zügig voran. Unser Garten nahm wieder seine ursprüngliche Form an. Er wurde lichter, das trockene Gras und Gebüsch wurde beseitigt und wir hatten unsere Freude daran.

In den ländlichen Gemeinden ist so etwas vielleicht eine ganz normale Sache, aber in einer Großstadt wie sie Pressburg ist, ist so eine Gartenarbeit nichts Alltägliches. Wie schon beschrieben, ist die Beseitigung des Abfalls nicht einfach. Aber einen kleinen Kubikmeter dürres Holz zu verarbeiten, ist schon ein Problem und dazu ein finanziell aufwendiges!

Nach getaner Arbeit zum Mittagessen

Was Andi da hervorzauberte, war etwas Köstliches, das das Dessert und ein guter Trunk noch vervollkommnete.

Ein sehr gelungener Tag. Das ist zwar schön, aber wo bleibt die Pointe? Was brachte dieser Vormittag? Und da muss man sich schon ein wenig tiefer besinnen. Vielleicht auch an Parallelen aus vergangenen Tagen, wo mir so eine Episode einfällt. Es war kurz nach der Gründung unseres Vereins. Es wollte nicht so rasch vorangehen, wie ich es mir gewünscht hatte.

Da kam einer unserer alten Pressburger, Franz Engel, und schenkt mir neuen Mut. Der gute Mann ist schon seit Jahren in der Ewigkeit, aber jetzt nach vielen Jahren beweisen unsere Treuesten mit ihrer freudigen Mitarbeit Zusammengehörigkeit und geben uns Mut. Es ist rührend, dass auch diesmal unsere Mitzi Engel dabei war.

Wenn es auch nur wenige waren, haben wir diesen schönen Tag mit Freude an der gemeinsamen Tätigkeit genossen und durften diese unvergessliche Gemeinschaft neu erleben. Die, die nicht dabei waren, können uns nur beneiden.

(st)

Fotos: M. Stolár, A. Wagner