Rund um Bräuche und Welttage im September
Bräuche sind nicht nur ein fester Bestandteil der Kultur, sondern auch der Geschichte eines Landes und das gilt natürlich auch für die der Slowakei. Im Wandel der Zeit haben sich Traditionen geprägt und wurden von einer Generation an die andere überliefert. So gibt es während des Jahres viele Feiertage, die auf verschiedene Art und Weise mit Sitten und Bräuchen verbunden sind. Hier erfahren Sie mehr über ein paar von denen, die man in der Slowakei im September feiert.
Tag der Slowakischen Verfassung
Jedes Jahr am 1. September wird der Verabschiedung der Verfassung der Slowakischen Republik als grundlegende und hierarchisch höchste Rechtsnorm der modernen Slowakischen Republik gedacht. An diesem Tag im Jahr 1992 wurde um 22.26 Uhr die neue Verfassung mit 114 Stimmen der Abgeordneten des Slowakischen Nationalrats verabschiedet. Sie wurde am 3. September 1992 im Rittersaal der Burg Bratislava unterzeichnet. Seitdem ist dieser Tag in der Slowakei ein Feiertag.
Die Schmerzensmutter
1966 wurde die Jungfrau Maria der sieben Schmerzen von Papst Paul VI. als Patronin der Slowakei bestimmt, darum erinnern die Gläubigen in der Slowakei jedes Jahr an diesen wichtigen christlichen Feiertag. Der 15. September ist der Schmerzensmutter gewidmet und gilt als ein arbeitsfreier Tag und ein kirchlicher Feiertag in der Slowakei.
Auf dem heutigen Gebiet der Slowakei wurden vor allem Endes des 13. Jahrhunderts einzelne Kirchen der Muttergottes geweiht. Die Marienverehrung in der Slowakei ist eng mit dem Wallfahrtsort Šaštín verbunden, wo sich in der Basilika eine Statue der Jungfrau Maria der Sieben Schmerzen aus dem Jahre 1564 befindet. Ab 1924 wurde die Kirche in Šaštín von den Salesianern übernommen, die dann Šaštín zu einem bekannten Wallfahrtsort machten. Seit 1966 wurde die Schmerzensmutter zur Patronin der Slowakei erklärt und so wurde die Basilika in Šaštín zu einem Nationalheiligtum und zu einem der wichtigsten und größten Marienwallfahrtsorte in der Slowakei. Die berühmteste und größte Wallfahrt wird dort zweifellos am 15. September am Fest der Schmerzensmutter organisiert. Das Jahr 2014 wurde zudem von den slowakischen Bischöfen zum Jahr der Jungfrau Maria der sieben Schmerzen erklärt. Dieses Jahr besucht auch Papst Franziskus an diesem Marienfeiertag Šaštín.
Europäische Tage des Kulturerbes
Die Europäischen Tage des Kulturerbes sind eine große gesamteuropäische Veranstaltung, die seit 1992 unter der Schirmherrschaft des Europarats organisiert wird. Die Tage finden traditionell im September in etwa 50 europäischen Ländern statt. 1993 trat die Slowakische Republik den Organisatoren bei. Durch eine Reihe von Aktivitäten und Projekten sollen die Tage die breite Öffentlichkeit an die Bedeutung und den Reichtum des europäischen Kulturerbes erinnern. Gleichzeitig soll so Toleranz im europäischen Raum gefördert werden und Anstöße gesetzt werden, dass ganz Europa auf die sozialen, politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen reagiert. Diese Aktivitäten tragen auch zur Sichtbarkeit von Städten und Dörfern im Bereich des Schutzes und der Restaurierung von Kulturdenkmälern bei. An diesen Tagen können Besucher eine Vielzahl von kulturellen Einrichtungen besuchen und angenehme kulturelle Veranstaltungen genießen. Zur Veranstaltung können sich staatliche und öffentliche Verwaltung, Gebietsverwaltung, Gemeinden, private Einrichtungen oder Schulen und Non-Profit-Organisationen anmelden.
Matej Lanča