37. Folklore-Feierlichkeiten des Oberen Neutratales

37. Folklore-Feierlichkeiten des Oberen Neutratales

Das Regionale Kulturzentrum in Priwitz/Prievidza hat vom 6. bis 24. Juni 2023 bereits zum 37. Mal die Folklore-Feierlichkeiten des Oberen Neutratales (Hornonitrianske folklórne slávnosti) veranstaltet. Das Hauptprogramm fand im Zentrum von Priwitz/Prievidza statt, wo sich Volkskünstler und Folkloristen aus der gesamten Region präsentieren konnten. Dieser Jahrgang war einzigartig, weil wir der breiten Öffentlichkeit auch unsere deutsche Kultur aus dem Hauerland vorgestellt haben.

Am 6. Juni fand in der Galerie REGIONART die Vernissage der Ausstellung „Pravnianska výšivka“ (Stickerei aus Proben) statt. Die Ausstellung präsentierte die Arbeit von Stickkünstlern, die hauptsächlich aus der Umgebung von Deutsch Proben/Nitrianske Pravno stammen. Im Rahmen der Ausstellung wurde auch ein Teil der historischen Stickerei-Sammlung von Rastislav Haronik aus Beneschhau/Vyšehradné gezeigt. Die Kuratorin der Ausstellung war Mgr. Oľga Danglová, CSc. Die Stickereien aus Proben gehören zu den schönsten Werken der Stickkunst in der Slowakei. Sie erforderten ein hohes Maß an technischem und zeichnerischem Können, das in der Vergangenheit nur wenige Frauen hatten. Ihre Tradition ist bis heute nicht in Vergessenheit geraten.

Präsentation über die deutsche Minderheit

Die Feierlichkeiten setzten am 21. Juni im Museum des Oberen Neutratales (Hornonitrianské múzeum) mit einer Präsentation der Geschichte der Karpatendeutschen fort. Unter dem Titel „Willkommene Gäste“ konnten die Besucher etwas über die Geschichte der Deutschen aus dem Oberen Neutratal von der Vergangenheit bis heute erfahren. Das Programm ergänzte Daniel Wohland musikalisch, der alte Krickerhauer Lieder interpretierte.

Hornonitrianske folklórne slávnosti
Die Besucher konnten bei der Präsentation mehr über die deutsche Minderheit in der Region erfahren.

Keramikkunst von Rastislav Haronik

In der Imrich-Vysočan-Galerie im Zentrum von Priwitz konnte man außerdem im Rahmen der Folklore-Feierlichkeiten die Keramikwerke von Rastislav Haronik bewundern. In seiner Arbeit dominieren traditionelle Gebrauchsgegenstände aus Ton, die mit plastischem Dekor verziert sind. Durch transparente Glasur in erdigen Farben dringt die Farbigkeit und Struktur des Grundmaterials durch. Zu sehen waren unter anderem Schalen und Flaschen in verschiedenen Formen und Größen, Backformen, Behälter zur Aufbewahrung von Lebensmitteln oder Gewürzdosen.

Deutsche Lieder und Tänze

Am 23. Juni ging es dann mit interessanten Auftritten weiter. Das Hauerland ist seit dem 14. Jahrhundert unsere Heimat und dies zeigten wir auch an diesem Tag. Unter dem Titel „Aus den Schätzen der Karpatendeutschen“ wurde die Kultur der deutschen Minderheit an Beispielen der Probner Sprachinsel und des Krickerhauer Dialektes, Liedern und Tänzen vorgestellt. Es traten der Chor Schmiedshauer aus Schmiedshau/Tužina, Mitglieder des Karpatendeutschen Vereins aus Deutsch Proben/Nitrianske Pravno, Jozef Lenhart, Andrej Richter, Margot Kobzová, Daniel Wohland, die Kinderfolkloregruppe „Malá Lubená“ aus Halbendorf/Poluvsie und die Folkloregruppe „Vtáčnik“ aus Priwitz auf. Das Drehbuch und die Regie stammten von Martina Richter und Daniel Kubizna. Hauptthema des Programms war der Johannistag und natürlich durfte eines unserer bekannten Hauerländer Lieder nicht fehlen: „Haet is G’honestok, moan is d ondr Tok, bej káft ’n Kléflok“.

Auszeichnung zur Förderung der Volksarchitektur

Auch der Preis PRO PATRIA wurde im Rahmen der Folklore-Feierlichkeiten verliehen. Dabei geht es um eine Auszeichnung zur Förderung der Volksarchitektur des Oberen Neutratales. Ziel ist es, diejenigen sichtbar zu machen und moralisch anzuerkennen, die sich aus eigener Entscheidung dazu entschieden haben, die traditionelle Architektur in der Region zu bewahren und wiederherzustellen.

Die Auszeichnung verleiht das Regionale Kulturzentrum in Priwitz, unter der Schirmherrschaft des Generaldirektors des Denkmalamtes der Slowakischen Republik, Pavol Ižvolt. Nominiert waren dieses Jahr auch Häuser aus Beneschhau und Gaidel.

Daniel Wohland/Red