Fließende Räume

Historische Karten des Donauraums

Unser Kulturtipp: Auf der Burg von Bratislava/Preßburg könnt ihr euch bis September eine interessante Ausstellung anschauen. „Fließende Räume – Karten des Donauraums 1650-1800“ zeigt historische Karten und Drucke. Dank der Zusammenarbeit mit dem SNM-Museum der Kultur der Karpatendeutschen kann man die Ausstellung nach Deutschland, Rumänien und Ungarn nun auch in der Slowakei sehen.

Die Wanderausstellung ist ein Kooperationsprojekt des Instituts für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde unter der Federführung von Josef Wolf sowie des Landesarchivs Baden-Württemberg, Generallandesarchiv Karlsruhe, unter der Leitung von Prof. Wolfgang Zimmermann. Die Slowakische Nationalgalerie hat die Ausstellung um über 20 Original-Werke aus dem 16. bis 19. Jahrhundert ergänzt.

Im Laufe der militärischen Auseinandersetzungen mit dem Osmanischen Reich wurden im ausgehenden 17. und frühen 18. Jahrhundert weite Teile des Donauraums für den Kaiser erobert. Kartografen gaben den unbekannten Landschaften eine Form. Sie fügten diese zu einem Ganzen zusammen, grenzten Territorien voneinander ab und erfanden den Raum immer wieder neu. Ihre Karten erzählen nicht nur von Begegnung und Austausch, sondern auch von herrschaftlichen Machtansprüchen, militärischen Auseinandersetzungen und religiöser Abgrenzung. Trotz vielfacher Grenzziehungen blieb der weite und komplexe Donauraum offen und wandelbar – eben ein fließender, dem Leben zugewandter Raum.

Die Ausstellung lädt zu einer Reise in einen vielfach „unbekannten“ europäischen Großraum ein und wirft die Fragen auf, was wir in der Gegenwart als südöstlichen Donauraum und Südosteuropa begreifen und mit welchen Kartenbildern wir einzelne Regionen verbinden.

idglbw/red