Geld, Geld, Geld
Die weltbekannte schwedische Popgruppe ABBA hat im Jahre 1976 den Song „Money, Money, Money“ (Geld, Geld, Geld) aufgenommen. Die Single war sehr erfolgreich und in mehreren Ländern auf Platz 1 der Hitparade. In Deutschland stand sie sogar fünf Wochen lang an der Spitze der Charts. Man muss aber auch sagen, dass Geld schon immer ein beliebtes Thema in Liedern ist. Nicht nur in der Grundform „Geld“, sondern auch in hunderten Unterbegriffen, zum Beispiel Bargeld, Bestechungsgeld, Blutgeld, Falschgeld, Schmiergeld, Schwarzgeld, Trinkgeld, Vereinsgeld. Das Wort „Geld“ taucht auch oft in Redewendungen auf wie „Geld oder Leben“, „Geld wie Heu haben“ oder auch in Sprichwörtern wie „Geld stinkt nicht“, „Zeit ist Geld“ oder „Geld regiert die Welt“ (ob es tatsächlich so ist, überlasse ich jedem selbst).
Mangelndes Geld ist in den letzten Monaten sicher ein Thema, worüber man in den Familien, in der Gesellschaft oder auch in den Vereinen spricht. Klar ist, dass die Wirtschaftskrise keinen verschonen wird. Sie hat dazu geführt, dass die Menschen weniger Geld zum Leben übrig haben. Pandemie, Naturkatastrophen, Klimawandel, politische Unruhen und bewaffnete Konflikte haben die Wirtschaft von heute auf morgen enorm geschwächt. Darauf folgende Einkommensverluste wirken sich oft sehr belastend aus, es bleibt uns nichts anderes übrig, als Wege zu suchen, wie man mit weniger Geld auskommen kann.
Diese Situation erleben wir in diesen Monaten auch in unserem Verein. Man sollte aber auch erwähnen, dass wir auch in den vergangenen Jahren schon stark sparen und Wege suchen mussten, wie man mit den beschränkten Mittel auskommt. Jetzt aber, mit Blick auf den kommenden Winter, auf das Jahr 2023 und die vorgesehene (ungefähr 15-prozentige) Kürzung der Finanzmittel, geraten wir in eine bisher nicht gekannte Unsicherheit. Die enorm steigenden Preise und Engpässe in vielen Bereichen bringen das gewohnte Gefüge überall ins Wanken. Es stellt sich die Frage: Was geht diese Entwicklung unsere karpatendeutsche Gemeinschaft an? Sicher eine ganze Menge! Auf der einen Seite stehen die erwähnten Kürzungen der Dotationen, auf der anderen Seite kostet alles mehr als noch vor einem Jahr, insbesondere die Energiepreise schlagen richtig ein. Da nenne ich nur die Betriebskosten unserer sieben Häuser der Begegnung: Sie können sich sicher vorstellen, wie die Preise für Gas, Strom oder Wasser in diesen Häusern auch bei den ständigen Sparmaßnahmen steigen werden. Dieser Balken der steigenden Preise wird nur schwer erträglich sein.
Wir werden uns an Veränderungen, die sicher nicht spurlos an unserer karpatendeutschen Gemeinschaft vorübergehen werden, anpassen, gemäß dieses Satzes aus der Bibel (Philipper 4: 12, Neues Leben): „Ich habe gelernt, mit jeder Situation fertig zu werden: (…) Überfluss erleben oder Mangel leiden“. Der Karpatendeutsche Rat sieht den Tatsachen ins Auge und wird entsprechende Schritte unternehmen, damit unser Verein in diesen schwierigen Zeiten zurechtkommen wird.
Ondrej Pöss