Gelungenes Weihnachtskonzert trotz Schneechaos
Der Metzenseifner Chor „Melodie“ unter Leitung von Lydia Grentzer konnte nach zweijähriger, Corona-bedingter Zwangspause sein schon traditionelles Konzert zum Weihnachtsfest durchführen. Starker Schneefall und dazu stürmischer Wind, eine in diesem Jahr noch ungewohnte „snehová kalamita“, brachte die Veranstaltung fast ins Wanken. Sie konnte aber zur Freude von Chor, Solisten und den vielen begeisterten Gästen stattfinden.
Als die Organisatoren des in der Metzenseifner Kirche geplanten vorweihnachtlichen Konzerts des Chors „Melodie“ am Sonntag, dem 11. Dezember 2022, dem dritten Adventssonntag, am Morgen aufwachten, blickten sie mit gemischten Gefühlen auf die in der Nacht gefallenen Schneemengen. Dazu kamen Radiomeldungen, die für die Region Kaschau/Košice den Stillstand des öffentlichen Verkehrs meldeten und die Bewohner baten, zu Hause zu bleiben.
So kam es, dass eine Gesangssolistin aus Stoß/Štós durch die tief verschneite Straße gestoppt wurde und ausfiel. Aus Kaschau wagten sich trotz teilweise schwer zu befahrender Strecke neben Stela Hanigovská, verantwortlich für die künstlerischen, verbindenden Worte des Programms, auch einige Gäste auf den Weg. Sie alle erreichten dank vorsichtiger Fahrweise das Ziel.
Großartige Programmgestaltung
Das unter dem Titel „Láska prišla k nám“ (Die Liebe kam zu uns) dargebotene Programm enthielt in slowakischer, deutscher, ungarischer, lettischer und spanischer Sprache gesungene Lieder, ergänzt mit Texten und Gedichten.
Alle Lieder und Texte fanden großen Beifall. Es ist schwer, etwas hervorzuheben. Trotzdem sollen einige besonders eindrucksvolle Lieder genannt werden. So neben „O Vianoce“ – „O Tannenbaum“ ein Weihnachtslieder-Potpourri mit „Leise rieselt der Schnee“, „Alle Jahre wieder“ und „Ihr Kinderlein kommet“ mit slowakischen und deutschen Texten, und das schwierig zu singende, aber großartig vorgetragene „Ave Maria“ mit lettischem Text.
Aufgeführt werden muss auch das traditionelle spanische Weihnachtslied „A la Nanita Nana“, das zu Ehren des Jesuskindes entstand und in der spanischsprachigen Welt inzwischen wohl das beliebteste Wiegenlied ist.
Das gefühlvolle „La Califfa“ von Ennio Morricone (aus dem gleichnamigen Spielfilm von 1970 mit Romy Schneider und Ugo Tognazzi) gaben Gabriela Petrašová am Klavier und Miroslav Mašat an der Trompete in einem beeindruckenden Arrangement wieder.
Das von Peter Kaleta vorgetragene melancholische Lied „A Weihnacht wie’s früher war“ beginnt mit „Draußen am Fenster, die Flocken im Wind, i möcht gern dahoam sein, wär gern wieder Kind, möcht Großvater zuhörn, wie er G’schichten erzählt (…)“ und endet mit „A Weihnacht wie’s früher war, so friedlich so wunderbar, so selig, so froh, das wünsch i mir so“. Er bekam viel Zustimmung und Applaus der Zuhörer.
Zum Ende der Veranstaltung beeindruckten der Chor, stets musikalisch von Gabriela Petrašová am Klavier begleitet, sowie Trompeter Miroslav Mašat mit dem Lied „On prišel k nám“. „On prišel k nám“ ist die slowakische Version des Welthits „You raise me up“ (Du ermutigst mich) des norwegischen Komponisten Rolf Løvland. Der englische Originaltext wurde von Brendan Graham, einem irischen Schriftsteller, verfasst. Johnny Logan, der bisher einzige zweimalige Gewinner des Eurovision Song Contests, sang das Lied als Erster. „You raise me up“ wurde in den USA mehr als eine Million Mal im Radio gespielt und zählt in Irland zu den zehn größten Songs aller Zeiten.
Auch der Nachwuchs wirkte aktiv mit. Soňa Herichová, 12 Jahre jung, bewies ihre Gesangskunst als Solistin und der 11-jährige Tomáš Jeleň trug sein Gedicht wie ein Profi vor. Bevor das Konzert mit dem deutsch und slowakisch gesungenen „Tichá noc“ beendet wurde, sprach Irena Šoltisová ein zum Nachdenken anregendes, gereimtes Schlusswort.
Dank von Pfarrer P. Tirpák und Bürgermeister R. Gedeon
Der Beifall und die strahlenden Gesichter der Zuhörer in der Metzenseifner Kirche zeigten, dass Lydia Grentzer mit ihrem Chor und den beteiligten Solisten eine Meisterleistung vollbracht hatten. Alle waren sich einig, dass die künstlerische Zusammenstellung des Programms, die Arrangements und die musikalische Umsetzung sehr gut gelungen waren. Dies brachten anschließend der „Hausherr“, Pfarrer Peter Tirpák, und Metzenseifens Bürgermeister Radoslav Gedeon, der zum Dank Blumen übergab, in kurzen Ansprachen zum Ausdruck. Sie wünschten dem Chor weiterhin erfolgreiches Wirken und sicherten ihm auch zukünftig ihre Unterstützung zu. Mögen die guten Wünsche in Erfüllung gehen!
Dr. Heinz Schleusener