Auf den Spuren unserer Ahnen in Neusohl
Die Region Oberzips hat für dieses Jahr das Projekt „Auf den Spuren unserer Ahnen“ vorbereitet. Bei der letzten Sitzung des Vorstandes der Region hatten wir darüber nachgedacht, wohin wir dieses Jahr reisen sollten, um wieder einen Teil der Slowakei kennenzulernen. Unsere Wahl fiel auf Neusohl/Banská Bystrica, wohin Bela IV. nach den Verwüstungen des Mongoleneinfalls zahlreiche deutsche Bergleute eingeladen hatte, um den Bergbau zu aktivieren.
Der Besuch in Neusohl wurde von der Vorsitzenden der Ortsgruppe des Karpatendeutschen Vereins in Deutschendorf/Poprad vorgeschlagen. Viele Menschen wissen nicht, dass auch Neusohl eine reiche Geschichte der deutschen Besiedlung hat. Daher haben wir uns entschieden, diese Stadt zu besuchen.
Mitte August machten wir uns auf den Weg und fuhren nach Neusohl. Dort buchten wir eine Fahrt mit dem Neusohler Express, einer kleinen Bahn, die uns durch die Stadt führte. Wir hielten an verschiedenen Sehenswürdigkeiten an und erhielten Erklärungen dazu. Vieles war für uns neu und wir hatten einen sehr guten Eindruck von dieser Fahrt.
Eine spannende Ausstellung
Nach einer Stunde Fahrt durch die Straßen und Gassen von Neusohl kehrten wir wieder zum Uhrturm zurück. Dort hatten wir 15 Tickets für eine interessante Erlebnisausstellung reserviert. Es gab auch die Möglichkeit, eine Gruppe zu bilden. Das Touristeninformationszentrum hatte diese Ausstellung vorbereitet und für Touristen geöffnet. Im ersten Teil der Ausstellung konnten wir mithilfe modernster Technologie in die Vergangenheit reisen. Uns wurde erklärt, wie die Menschen einst Kupfer aus der Erde gewannen und unter schweren Bedingungen verarbeiteten. Wir erhielten Einblicke in das Leben, Wohnen und Arbeiten der Menschen zu dieser Zeit. Wir fühlten uns, als wären wir selbst in dieser vergangenen Ära gewesen.
Der zweite Teil der Ausstellung widmete sich der Verarbeitung von Kupfer, der deutschen Besiedlung und der Zusammenarbeit zwischen den Familien Thurzo und Fugger. Bilder auf dem Boden begleiteten uns und führten uns in einen Raum, in dem vier Bilder an der Wand hingen. Das erste zeigte einen Bergmann und erklärte, wie Kupfer gefunden und aus der Erde geholt wurde. Dann erzählte ein deutscher Bürgermeister von Neusohl, Andreas, wie er aus Sachsen, Thüringen und später aus Bayern in dieses Land eingeladen wurde, um die Menschen mit dem Abbau von Kupfer und dessen Verarbeitung vertraut zu machen. Aber er lehrte die Menschen auch, wie man in Gemeinschaften leben und diese verwalten sollte. Anschließend erfuhren wir, wie die Zusammenarbeit zwischen den Familien Thurzo und Fugger begann. Beide arbeiteten zusammen, kannten sich aber persönlich nicht. Sie trafen sich erst später einmal. Thurzo wurde in der Oberzips geboren und lebte mit seinen Eltern in Leutschau/Levoča. Es war interessant, dass die Personen auf den Bildern selbst sprachen. In den weiteren Räumen waren weitere Exponate aus dem Bergbau ausgestellt. Es war ein beeindruckendes Erlebnis.
Wir bedanken uns bei Frau Mlíchová, die uns durch die gesamte Ausstellung geführt hat. Die Führung dauerte etwas länger, daher mussten wir uns beeilen, um unsere letzte Station zu besuchen: Herrengrund/Špania dolina. Dort konnten wir sehen, wie der Bergbau ebenfalls betrieben wurde. Es ist schade, dass die Straßen dort erneuert werden, wodurch wir nicht alles sehen konnten.
Auch wenn es regnete, waren wir im Bus, und wenn wir nicht im Bus waren, hat uns der Regen umgangen. Wir hatten viele beeindruckende Erlebnisse und kehrten alle zufrieden nach Hause zurück.
FK