Kolumne: Schmidts Kater Loisl und der Jahresrückblick
Čauky mňauky, allerseits! Es ist schon wieder 12 Monate her, dass ich meine letzten Weihnachtsgedanken an dieser Stelle zu Papier gebracht habe. So viel geändert hat sich in dieser Zeit nicht.
Vor einem Jahr blamierten sich die deutschen Fußballer bei der Wüsten-Weltmeisterschaft und mussten schon nach der Vorrunde die Koffer wieder packen. In diesem Jahr hat sich das Niveau der deutschen Kicker um nichts verbessert. Daran hat auch der Trainerwechsel nichts geändert. Wo sind die Zeiten geblieben, da die ganze Welt Angst vor den Fußball-Deutschen hatte?
Das alles wäre nicht der Erwähnung wert, würde Deutschland im kommenden Jahr nicht ausgerechnet das Ausrichterland für die Europameisterschaft sein. Das einzig Gute an dieser Sache ist, dass sich die Deutschen nicht extra qualifizieren mussten; sie sind als Gastgeber aisch dabei.
Die Slowaken haben sich die Teilnahme an dem Turnier hart erarbeiten müssen. In ihrer Gruppe waren nur die Portugiesen besser, was niemanden überrascht hat. Die Teilnahme an der EURO ist zweifellos ein Erfolg. Denn die ganz großen Zeiten sind lange vorbei – wenn auch unvergessen. Die Deutschen erinnern sich bis heute mit Schrecken an das Finale von Belgrad 1976. In der siegreichen Mannschaft der Tschechoslowakei spielten damals mit Ján Pivarník, Anton Ondruš, Jozef Čapkovič, Koloman Gögh, Karol Dobiaš, Jozef Móder, Marián Masný, Ján Švehlík und Ladislav Jurkemik immerhin neun Akteure aus dem slowakischen Landesteil. Mein Butler, der Herr Schmidt, war zudem immer ein großer Fan von Marek Hamšík.
Aber wer weiß: Vielleicht spielen Slowaken und Deutsche bei der Europameisterschaft eine überraschend gute Rolle. Wunder gibt es ja immer wieder mal. Der deutsche Trainer, der Herr Nagelsmann, hat beklagt, dass seine Spieler „zu lieb“ seien. Er habe noch nie eine Mannschaft trainiert, in der so eine tolle Atmosphäre geherrscht habe. „Sie ist zu toll“, fügte er hinzu.
Das war für mich Anlass, über mein eigenes tägliches Verhalten tief nachzudenken. Ergebnis: Ich bin auch zu lieb. Im neuen Jahr will ich öfter mal „klare Kante“ zeigen, wenn mir etwas nicht passt. Mal sehen, was mein Butler dazu sagen wird. Sie werden es erfahren.
Rutschen Sie gut rein in 2024! Und für uns arme Vierbeiner: BITTE OHNE SILVESTER-KNALLER! Danke! Čauky mňauky!
Schmidts Kater Loisl und sein Butler, der Herr Schmidt