Erlebnis Archäologie: Der 10. „Limes Day“
Am 15. Juni feiert man den „Limes Day“. Schon seit zehn Jahren existiert dieses Ereignis zwischen Gerulata-Rusovce in der Slowakei und Petronell-Carnuntum in Österreich. Weniger als 20 Kilometer trennen diese beiden archäologischen Stätten. Doch auch wenn sie eine gemeinsame Geschichte teilen, sind sie nicht direkt mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Der „Limes Day“ versucht einmal pro Jahr im Rahmen der Europäischen Tage der Archäologie die beiden Stätten zusammenzuführen.
Dieser Tag wurde ins Leben gerufen, um die Geschichte des Römischen Reiches in Österreich und der Slowakei einem breiten Publikum näherzubringen. Er soll den Tourismus in der Region ankurbeln.
Im Jahr 2021 wurden diese beiden Stätten in Kooperation mit Deutschland, Österreich und der Slowakei als „Grenzen des Römischen Reiches – der Donau-Limes“ von der UNESCO anerkannt. Dies entspricht 600 Kilometern römischer Grenze und ist nur ein kleiner Teil des ursprünglichen Verlaufs der römischen Grenze.
Zwei archäologische Stätten, drei Pfade
Dieses Jahr bietet der Limes Day drei unterschiedliche Wege an, um die Region und ihre Geschichte zu entdecken: den „Archeobus“, den „Cykolimes“ und das „Splav Danube Limes“. Sie sollen ein unterschiedliches Publikum ansprechen und eine neue Sicht auf die Geschichte geben.
Der „Archeobus“ bietet die Möglichkeit, den ganzen Tag während einer Busfahrt von Archäologen begleitet zu werden, die Erklärungen zu den archäologischen Stätten liefern. Die Archäologin PhDr. Jaroslava Schmidtová führt am Morgen durch das antike Gerulata in Karlburg/Rusovce und am Nachmittag findet eine Führung durch die Römerstadt Carnuntum mit PhDr. Vladimír Turčan statt. Dieser wird auch im Bus verschiedene historische Informationen geben. Darüber hinaus wird es ein Angebot für die Kinder geben, bei dem die Geschichte der Orte einfach erklärt wird. Die Fahrt mit dem Bus kostet 2,50 Euro und ist für Kinder bis 10 Jahren gratis. Die Kosten für die Museumseintritte sollten Sie auch bezahlen.
„Cyclolimes“ ist ein Fahrradausflug, der auch den ganzen Tag stattfindet. Dieselben Museen werden besucht und man kann zusätzlich durch Karlburg/Rusovce auf der Trasse der ursprünglichen Römerstraße radeln. Sie werden auf dem ganzen Weg von dem Touristenführer Maximilian Musil begleitet. Der Fahrradausflug und der Eintritt in die Museen sind bei diesem Angebot gratis.
Der „Splav Danube Limes“ ist eine Neuigkeit des zehnten „Limes Days“. Die Teilnehmer haben dabei die Möglichkeit, die ehemalige römische Grenze von der Wasseroberfläche aus zu erleben. Die Abfahrt für die Bootsfahrt ist am Mittag und sie dauert circa zwei Stunden. Der Preis liegt bei 30 Euro pro Kopf und die Radfahrer können auch diesen Weg nehmen, um nach Preßburg/Bratislava zurückzukommen.
Extras wie T-Shirts, Stempel und historische Reproduktion römischer Karten werden auch dieses Jahr für die Besucher angeboten. Für alle Pfade zusammen werden rund 170 Besucher für den Tag erwartet. Finanziert wird die Veranstaltung von der slowakischen archäologischen Gesellschaft und dem städtischen Denkmalinstitut in Preßburg/Bratislava.
Was ist die Zukunft dieser Veranstaltung?
Die Covid-Periode hatte Auswirkungen auf die Veranstaltung. Zuvor wurde sie auch auf Deutsch und Englisch angeboten. Die Veranstalter hoffen, dass sie in Zukunft diese Veranstaltung mit einer Teilnahme Ungarns weiterentwickeln.
Die Erinnerung an das Römische Reich geht im Juni nicht zu Ende, sondern setzt im Oktober fort. Dann erreicht die „Danuvina Alacris“, eine historische Rekonstruktion eines römischen Schiffes, die Slowakei. Sie fährt von Deutschland aus ab und kommt am 13. Oktober in Theben/Devín an. Dort soll sie für ein halbes Jahr bleiben.
Mehr als 15 andere Veranstaltungen werden vom 14. bis 16. Juni innerhalb der Europäischen Archäologietage in der Slowakei angeboten – von Preßburg/Bratislava bis Großmichel/Michalovce.
Camille Catherine