Europa kickt: Die Fußball-Monate Juni und Juli
Anpfiff für die EURO 2024! In zehn deutschen Städten findet ab heute das größte europäische Fußballfest des Jahres statt. Die Slowakei spielt bei der Fußball-Europameisterschaft in der Gruppe E gegen Belgien, Rumänien und die Ukraine. Deutschland trifft auf Schottland, Schweiz und Ungarn.
In Deutschland stieg die Feier des europäischen Fußballs zuletzt im Jahr 1988. Deutschland war zwar mehrmals Gastgeber für die Welt- sowie die Europameisterschaft, jedoch immer ohne Beteiligung der slowakischen oder tschechoslowakischen Nationalmannschaft. Somit haben die tschechische und die slowakische Nationalmannschaft schon vor Beginn der EM Geschichte geschrieben, denn sie haben sich beide für die EURO 2024 in Deutschland qualifiziert.
Public Viewing in der Slowakei
Obwohl die Slowakei den Einzug in die Gruppenphase der EM geschafft hat, wird hierzulande wohl kein Public Viewing der Fußballspiele stattfinden. Dennoch muss man natürlich nicht unbedingt nach Wien oder Budapest fahren, um sich die Spiele gemeinsam mit anderen Fans anzusehen. Häufig richten Biergärten zum Beispiel in Preßburg/Bratislava ihre Räume extra für sportliche Veranstaltungen her.
Zu den traditionellen Orten fürs gemeinsame Mitfiebern bei den Fußballspielen gehören in Preßburg beispielsweise die Brauerei Klubovňa in der Ventúrska-Straße oder die Kneipe „U Zlatého bažanta“ in der Dunajská-Straße. In der Preßburger Altstadt findet man alle paar Meter ein Bierlokal, in dem die Spiele übertragen werden.
Wer lieber mitten in einer großen Menge an Sportenthusiasten stehen möchte, sollte über die Grenze fahren. Alle Nachbarländer der Slowakei treten bei der EURO 2024 mindestens in der Gruppenphase an. In Wien gibt es zum Beispiel gleich mehrere Orte, an denen man bei den Spielen mitfiebern kann – im Prater oder am Donaukanal etwa. Eine Übersichtsliste der Veranstaltungsorte gibt es auch für Budapest, Prag und Warschau.
Fußball verbindet
In Norddeutschland und Süddänemark schließen sich auch die Vertreter der nationalen autochthonen Minderheiten bei der EUROPEADA 2024 zusammen, um zwischen dem 28. Juni und dem 7. Juli die beste weibliche und männliche Fußballelf zu ermitteln.
Das Turnier wird in der Regel alle vier Jahre von der Föderalistischen Union Europäischer Nationalitäten (FUEN), dem Dachverband der autochthonen nationalen Minderheiten, Nationalitäten und Sprachgruppen in Europa organisiert.
Insgesamt 24 Mannschaften aus 12 Ländern kämpfen im Männerturnier um den Titel. Leider wird dieses Mal kein karpatendeutsches Team bei diesem Wettkampf spielen. Die deutschsprachigen Minderheiten in Europa sind dort aber traditionell stark vertreten – die Südtiroler versuchen dieses Jahr schon zum vierten Mal ihren Meistertitel zu verteidigen.
Bei den Damen sind die Chancen bei der EUROPEADA 2024 ausgewogener. Die Südtirolerinnen sowie die Kärntner Sloweninnen jagen bereits dem zweiten Titel nach.
Laut den Veranstaltern geht es bei dem Turnier nicht nur um Fußball, sondern auch um kulturellen Austausch. Fairplay, Respekt und Toleranz werden außerdem groß geschrieben. Und am Ende soll besonders eines vermittelt werden: Gemeinsam sind wir einzigartig.
Alan Laifer