Eine klimagerechtere Zukunft?
Seit der Gründung unseres Vereins ist die Sommerzeit für viel von uns mit den Vorbereitungen und mit der Teilnahme an unseren Veranstaltungen verbunden. In jeder Region finden diese schon über zwanzig Mal statt, bei einigen dreißig Mal. Ich habe Freude daran, mich mit den Freunden zu treffen und zu besprechen, was es Neues gibt, was Sorgen macht und wie es weiter gehen wird.
Einige Themen kommen aber in den letzten vier/fünf Jahren immer häufiger in den Gesprächen auf: Immer mehr spricht man darüber, dass die Winter viel milder und feuchter geworden sind, dass es mehr starke Gewitter, Hagel (das können unsere Mitarbeiterinnen im Vereinsbüro mit Bildern beweisen), Wolkenbrüche, Überschwemmungen gibt. Auf der anderen Seite sind die globale Erwärmung und Dürre verbunden mit Ernteverlusten, dem Schmelzen der Gletscher und einem Anstieg des Meeresspiegels.
An diese Gespräche erinnerte ich mich auch Anfang September, als die UNO-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, als größte Gefahr für die Menschenrechte überhaupt, den Klimawandel, bezeichnet hat. Sie sagte, „Die Welt hat noch nie eine Bedrohung der Menschenrechte in diesem Umfang erlebt. Die Volkswirtschaften aller Länder, die institutionellen, politischen, sozialen und kulturellen Strukturen aller Staaten und die Rechte aller Menschen – auch der künftigen Generationen – werden betroffen sein.“
Das sind ganz klare Worte: Der fortschreitende Klimawandel vergrößert die Kluft zwischen den arm gemachten und den reich gewordenen Ländern und Menschen. Diejenigen, die bislang am wenigsten zum Klimawandel beigetragen haben, leiden schon jetzt am meisten unter den Folgen. Damit die Zukunft klimagerechter wird, müssen die Industrieländer Verantwortung übernehmen und mit den Auswirkungen des Klimawandels kämpfen.
Das sprach auch Papst Franziskus in seiner Enzyklika „Laudato si“ deutlich aus: Alle Staaten, aber auch jeder einzelne tragen die Mitverantwortung und sind zur Sorge für das gemeinsame Haus aufgerufen. Eine Folge des Klimawandels ist Armut, die Menschen sind in ihrer Lebens- und Wirtschaftsweise bedroht, was zu massiver Migration oder auch Kriegen führen kann.
Dies zu erkennen und entsprechend zu handeln, erfordert einen grundlegenden Wandel. Ob in der Klimadiplomatie zwischen den Ländern aller Welt, oder auch bei jeder und jedem einzelnen von uns. Wer selbst etwas gegen den Klimawandel unternehmen will, kann mit Kleinigkeiten anfangen: weniger mit dem Auto fahren, Strom sparen, bewusster einkaufen oder Müll vermeiden. Und das bringen wir sicher problemlos zustande.
Ondrej Pöss