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„Unser Museum muss in der Slowakei ein Träger der Identität der Karpatendeutschen bleiben“

Wie ist das Jahr 2021 für das Slowakische Nationalmuseum-Museum der Kultur der Karpatendeutschen in Preßburg/Bratislava verlaufen? Welche Pläne hat das Ausstellungshaus für 2022 und welche Rolle spielt dabei das Karpatenblatt? Das verrät Museumsdirektor Rastislav Fiľo.

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Der Museumsdirektor zeigt Besuchern die multimediale Station, bei der man sich unter anderem die deutschen Dialekte in der Slowakei anhören kann.
Sie leiten seit diesem Jahr das Slowakische Nationalmuseum-Museum der Kultur der Karpatendeutschen. Wann sind Sie zum ersten Mal auf das Thema der Karpatendeutschen aufmerksam geworden?

Während meines Studiums der Geschichte an der Comenius-Universität in Preßburg/Bratislava. Das Thema der Karpatendeutschen hat mich sehr interessiert und ich bin froh, dass ich mich weiter damit beschäftigen kann.

Und wie sind Sie dann zum Museum der Kultur der Karpatendeutschen gekommen?

Ich arbeite seit September 2003 im Museum. Erst als Kustos, später als Kurator. Ich beschäftige mich besonders mit der Volkskunde und der Demografie der Karpatendeutschen. Zu diesem Thema habe ich mehrere Ausstellungen und Präsentationen gemacht und viele Artikel veröffentlicht.

Das Museum beherbergt über 6.600 Exponate und Dokumente. Was ist Ihr Lieblingsausstellungsstück?

Die Sammlungen decken alle Gebiete des Lebens der Karpatendeutschen ab – wie Kleidung, Textilien, in Heimarbeit und handwerklich gefertigte Objekte, industriell hergestellte Gegenstände, Kunstwerke, sakrale Gegenstände oder Druckwerke. Gerade habe ich kein Lieblingsausstellungsstück. Für mich sind aus der Sicht der Dokumentation und Präsentation des Lebens und der Kultur der Karpatendeutschen alle interessant. Wenn ich mir etwas aussuchen müsste, würde ich die Sammlung von Gegenständen aus Steingut aus Kremnitz/Kremnica sowie die Kunstwerke der Autodidakten Jakub Veneny und Ladislav Fuchs nennen.

Am Ende des Jahres blickt man gemeinhin auf die vergangenen Monate zurück. Was ist Ihre Bilanz für 2021?

Es war ein schwieriges Jahr für die Museen. Die Arbeit im Veranstaltungs- und Ausstellungsbereich war in diesem Jahr stark von der Corona-Pandemie beeinflusst. Allerdings muss ich sagen, dass die damit verbundenen Beschränkungen glücklicherweise Kuratoren und andere Fachleute nicht so stark getroffen haben wie andere Berufe. Wir arbeiteten mit fast dem gleichen System wie gewohnt. Wir widmen uns dem Forschungswesen, arbeiten an Fachartikeln, bereiten Veranstaltungen vor, kümmern uns um die Sammlungen und Exponate zum Restaurieren. All dies ist unabhängig von den Umständen, die wir gerade erleben. Wir haben beispielsweise die Ausstellung „Auswahl aus der Restauratorentätigkeit des SNM-Museums der Kultur der Karpatendeutschen – ein Blick in die Vergangenheit und Zukunft“ vorbereitet. Sie war von Mai bis September recht gut besucht. In der Dauerausstellung des Museums in Preßburg wurden die Fotos und die Tafeln mit den Texten aktualisiert. Sie sind jetzt dreisprachig – Slowakisch, Deutsch und Englisch. Außerdem haben wir einen neuen Museumsführer durch die Dauerausstellung herausgebracht. In der Edition „Acta Carpatho-Germanica“ wurde der 23. Band herausgegeben, der sich mit den deutschsprachigen Holzhackern in den Kleinen Karpaten beschäftigt, den sogenannten Huncokári. Zum Museum gehört auch ein Dokumentationszentrum. Seine Basis bildet eine Bibliothek mit periodisch und nicht periodisch in der Slowakei und im Ausland erscheinender Literatur. Wir haben mit der Digitalisierung der Periodika fortgesetzt, unter anderem wurden das Karpatenjahrbuch und das Heimatblatt der Karpatendeutschen Landsmannschaft in Österreich digitalisiert.

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Rastislav Fiľo leitet seit 2021 das SNM-Museum der Kultur der Karpatendeutschen.
Welche Pläne haben Sie für das Museum für 2022?

Wir möchten mit den diesjährigen Aktivitäten fortsetzen. In der Dauerausstellung des Museums möchten wir die Exponate austauschen. Wir haben in unseren Sammlungen viele neue Exponate, die wir zeigen wollen. Im Mittelpunkt steht die Ausstellung und das 30-jährige Bestehen des Karpatenblattes. Nächstes Jahr werden wir eine neue Wechselausstellung haben, sie trägt den Arbeitstitel „Deutsche Zeitungen in der Slowakei“. Es ist außerdem wichtig, das Projekt zur Digitalisierung der Periodika fortzusetzen. Vor allem wollen wir die grundlegenden Aktivitäten des Museums weiter entwickeln und präsentieren. Das Museum der Kultur der Karpatendeutschen muss in der Slowakei ein Träger der Identität der Karpatendeutschen bleiben.

Red