Der Kampf gegen Desinformation: Workshop an der EUBA mit Gast aus Deutschland
In einer Zeit, die von Filterblasen, Fake News und der Verbreitung von KI-generierten Beiträgen geprägt ist, kann der Wert zuverlässiger Informationen nicht genug geschätzt werden. Faktencheck-Experte Max Gilbert kam im Dezember aus Deutschland, um den Studierenden der Wirtschaftsuni Preßburg/Bratislava (EUBA) einen Einblick in seine Arbeit zu geben.
Wie können Falschmeldungen und die absichtliche Verbreitung von Desinformation erkannt werden? Wie funktioniert seriöse Berichterstattung? Am 14. Dezember fand an der Wirtschaftsuniversität von Preßburg/Bratislava der Workshop „Fakten gegen Fiktion: Der Kampf gegen Desinformation in der digitalen Ära“ statt, der sich genau diesen Fragen widmete. Im Rahmen eines offenen Hörsaals hatte DAAD-Lektorin Suzana Vezjak in Zusammenarbeit mit dem Institut für Auslandsbeziehungen und dem Karpatendeutschen Verein eingeladen. Neben einem Expertenvortrag haben auch die Studierenden von Frau Vezjak ihre Gruppenbeiträge zum Thema Desinformation dem interessierten Auditorium präsentiert.
Tipps vom Faktenfuchs-Experten
Der Workshop wurde durch die Teilnahme von Journalist Max Gilbert bereichert, der als Experte für die Redaktion „Faktenfuchs“ vom Bayerischen Rundfunk arbeitet. „Faktenfuchs“ ist die einzige Redaktion im deutschsprachigen Raum, die sich der Aufdeckung von Fehlinformationen über alle relevanten Medienplattformen hinweg widmet. Zuletzt konzentrierte sich „Faktenfuchs“ auf Aspekte der Kriegsberichterstattung aus Gaza und der Aufdeckung einer Desinformationskampagne gegen Ukrainer in den sozialen Medien. Max Gilbert erklärte, wie die Redaktion ihre Beiträge auswählt und wie sie sich in die unterschiedlichen Themen einarbeiten. Neben einem spannenden Einblick in die Arbeit der Redaktion wurde aber auch klar, wie viel Aufwand in den einzelnen Recherchen steckt.
Austausch im offenen Hörsaal
Der offene Hörsaal bot den Studierenden und den Dozenten eine Gesprächsplattform, die von ifa-Kulturmanager Peter Mons moderiert wurde. Dabei hat Max Gilbert nicht nur Fragen beantwortet, sondern einen aktiven Austausch mit dem Publikum geführt. Der Workshop war damit noch nicht zu Ende – die Studierenden von Frau Vezjak setzten mit ihren eigenen Gruppenbeiträgen fort und erhielten wertvolles Feedback und Ergänzungen von dem BR-Redakteur. Es wurden Themen angesprochen wie die Identifizierung von Desinformationsquellen, von technologischen und nicht-technologischen Ansätzen zur Bekämpfung falscher Nachrichten, psychologische Aspekte von Desinformation, die Auswirkungen auf die Demokratie und die Analyse von Fallstudien.
Der Workshop betonte die entscheidende Rolle, die Experten bei der Beurteilung von Nachrichten und dem Kampf gegen Desinformation heute spielen. Gleichzeitig wurde aber auch die Notwendigkeit unterstrichen, grundlegende Kompetenzen schon früh zu vermitteln, damit mündige Bürger Desinformation leichter erkennen können. Über den Workshop hinaus bleibt der Kampf gegen falsche Informationen ein zunehmend relevantes Thema, das alle betrifft.
Peter Mons