Deutsch lernen am Johann Amos Comenius-Gymnasium in Kaschau
Die Johann Amos Comenius-Schule ist ein englisch-slowakisches evangelisches Gymnasium, das im Jahr 1994 gegründet wurde. In der Zwischenzeit ist es der Schule gelungen, einen ausgezeichneten Ruf zu erwerben. Obwohl hier der Englischunterricht dominiert, wird auch anderen Fremdsprachen große Aufmerksamkeit geschenkt – der deutschen Sprache etwa.
Die Deutschlehrer des Gymnasiums sind bemüht, auch den Deutschunterricht in den Vordergrund zu tragen, ihn attraktiver zu machen und zu erreichen, dass die Studenten die deutsche Kultur und Gegenwart in der Slowakei sowie im Ausland auch persönlich erleben.
Zu Besuch bei den Karpatendeutschen
Im Oktober haben die Schüler des vierten und fünften Studienjahrs mehr über das Leben der Karpatendeutschen in der Slowakei in der Gegenwart und in der Vergangenheit erfahren. Zuerst haben sie in Kaschau von Frau Lucia Urbančoková zahlreiche Informationen zur Tätigkeit der Karpatendeutschen bekommen, später lauschten sie in Metzenseifen den Erzählungen von Herrn Walter Bistika sowie dem Ehepaar Eva und František Göbl, deren Enkelin unsere Schule besucht. So konnten sie Näheres über die Vergangenheit der hiesigen Karpatendeutschen erfahren.
Danach haben die Schüler im Planetarium einen Film über Hammerwerke gesehen und konnten die Sonneneruptionen beobachten.
Die Schüler hatten auch die Möglichkeit, sich das Museum des ehemaligen slowakischen Präsidenten Rudolf Schuster anzusehen. Dort entdeckten sie Bücher, die Herr Schuster geschrieben hat, verschiedene Kameras, die er gesammelt hat, und Gastgeschenke, die er auf seinen zahlreichen Dienstreisen als Präsident bekommen hat. Die Ausstellung war sehr imposant und interessant. Hiermit möchten wir uns für den netten Empfang herzlich bedanken.
Besuch der Partnerschule in Detmold
Schon seit dem Jahr 2015 arbeiten wir mit der August Hermann Francke (AHF)-Gesamtschule zusammen. Nach den ersten Lehrerbegegnungen im Jahr 2016 ist Anfang November eine Gruppe von Schülern unter der pädagogischen Leitung des Deutschlehrers Karol Soos nach Detmold gefahren, um die Partnerschule zu besichtigen und aktiv an dem Schülerleben teilzunehmen.
Die Bevölkerung von Detmold hat eine Besonderheit. Zahlreiche Russlanddeutsche, die nach den politischen Veränderungen nach dem Jahr 1989 nach Deutschland gezogen sind, haben in Detmold und in der Umgebung eine neue Heimat gefunden. Dank dieser Tatsache sind die AHF-Schulen in Detmold von vielen ursprünglichen Russlanddeutschen besucht. Bestandteil der Schule ist das größte russlanddeutsche Museum in Deutschland, das wir ebenfalls besucht haben.
Die Schüler haben mehrere Unterrichtsstunden besucht. Neben dem Unterrichtsverlauf haben sie auch die Kulturdominanten der Stadt Detmold und auch die Umgebung der Stadt kennengelernt und dadurch ein gesamtes Bild vom Leben in Detmold und Nordrhein-Westfalen erworben.
Die Schüler sind in Gastgeberfamilien untergebracht worden. Sie waren dadurch motiviert, nur Deutsch zu sprechen, so konnten sie ihre Deutschkenntnisse verbessern und haben bessere Sprachfertigkeiten erworben.
Wir möchten uns auch auf diesem Weg bei der Schulleitung, dem Schulleiter Herrn Ingo Krause und Frau Olga Schuh, die für ausländische Zusammenarbeit zuständig ist, für all ihre Mühe herzlich bedanken. Wir freuen uns, im folgenden Schuljahr einen Besuch aus Detmold bei uns willkommen zu heißen.
Dabei hoffen wir, dass in Zukunft zwischen den Russlanddeutschen und den Karpatendeutschen aus der Slowakei engere Bekanntschaften geschlossen werden, wobei unser bilinguales Gymnasium eine bedeutende Rolle spielen könnte.
Ausstellung über die Reformation
In diesem Jahr gab es den 500. Jahrestag von Martin Luthers Reformation. Das Museum der Kultur der Karpatendeutschen hat in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kulturforum östliches Europa in Potsdam zwei Jahre lang eine Ausstellung zu diesem historischen Ereignis vorbereitet, die nicht nur in der Slowakei zu sehen war, sondern auch in Deutschland.
Am 23. November hatten wir die Ehre, den Vorsitzenden des Karpatendeutschen Vereins und Leiter des Museums der Kultur der Karpatendeutschen in Pressburg, Herrn Dr. Ondrej Pöss, CSc. bei uns willkommen zu heißen, der die Ausstellung an unserer Schule eröffnete.
Dank dieser Ausstellung hatten wir die Möglichkeit, unser Wissen über Luthers Leben, über den Protestantismus und über die Reformation zu vertiefen.
In der Zukunft planen wir eine weitere Zusammenarbeit mit den Karpatendeutschen in der Slowakei und dem Museum der Kultur der Karpatendeutschen, denn der persönliche Kontakt mit der deutschen Kultur, der Vergangenheit und Gegenwart, ist für unsere Schüler von großem Vorteil.
Karol Soós, Lenka Dzugasová