Deutschlernende

Deutsche Sprache, schwere Sprache

Viele behaupten, dass Deutsch eine schwere Sprache ist. Ist es aber wirklich so, dass Deutsch im Vergleich zu einer anderen Sprache schwierig zu erlernen ist? Einige von Ihnen haben sicherlich eine klare Antwort auf diese Frage. Vielleicht ändert sie sich aber nach diesem Artikel.

Gestresste Person

Vielen raufen sich beim Versuch Deutsch zu lernen die Haare.

Wie auch bei anderen Sprachen, hängt das Erlernen der deutschen Sprache davon ab, welche Vorkenntnisse man hat und welche Sprachen man sonst noch beherrscht. Wenn man zum Beispiel ein bisschen Latein kann oder eine andere slawische Sprache spricht, erscheinen die vier Fälle nur halb so wild, weil man schon von der anderen Sprache ein paar Vorkenntnisse hat.

Wenn man aber von Anfang an eine gewisse Abneigung hat, ist es schwerer eine Sprache zu lernen. Ob es Deutsch oder Englisch ist, ist dann grundsätzlich egal, weil das Problem die Einstellung ist. In einem ironischen Artikel, der die Überschrift „The Awful German Language“ also „Die furchtbare deutsche Sprache“ trug, beschrieb Mark Twain einst seine Schwierigkeiten beim Erlernen der deutschen Sprache. Er meinte: „Es gibt keine andere Sprache, die so schludrig, systemlos und gleichzeitig so schlüpfrig und schwer zu fassen ist“. Wird aber mit dieser Aussage der deutschen Sprache gerecht getan?

Mark Twain

Schriftsteller Mark Twain soll die deutsche Sprache einst als „furchtbar“ bezeichnet haben.

Viele klagen über das grammatikalische Geschlecht. So wie die slowakische Sprache, hat auch die deutsche Sprache drei grammatikalische Geschlechtsformen, nämlich männlich, weiblich und neutral. Jedes Nennwort hat ein Geschlecht. Man sagt also der Tisch, die Tür, das Wasser.

Geschlechter und Deklination

Das große Problem entsteht erst dann, wenn das grammatikalische Geschlecht nicht immer dem entspricht, was man zunächst vermuten würde. Wenn man ein Nennwort lernt, sollte man also gleich den Artikel dazu lernen, um sich spätere Fehler zu ersparen. Wenn wir aufmerksam lernen, können wir sehen, dass die Endungen der Wörter häufig wichtige Hinweise auf die Art des Geschlechts bieten. So wissen wir etwa,  dass die Wörter, die auf „ich“ oder „ling“ enden, im Allgemeinen männlich sind.

Auch Fälle und Deklination bereiten sehr vielen Probleme. Im Deutschen gibt es vier grammatikalische Fälle, die da wären: Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ. Die Funktion des Wortes bestimmt den Fall, der wiederum den zu verwendenden Artikel bestimmt. Das hört sich vielleicht harmlos an, aber wenn man keine Übung darin hat, kann es ganz schön für Verwirrung sorgen. Diejenigen, die aber die russische Sprache (mit sechs Fällen), die lateinische Sprache (mit sieben Fällen) oder eine andere slawische Sprache beherrschen, haben bereits Erfahrungen mit den Fällen. So bereitet ihnen das Deklinieren nicht so große Probleme.

Schreibende Person

Pluspunkt für die deutsche Sprache: Man schreibt die Wörter, wie man sie spricht.

Plural und Satzbau im Deutschen

Vielen wissen nicht, dass auch der deutsche Plural es in sich hat, denn man kann fünf verschiedene Endungen bei einer Pluralform bilden. Die Reihenfolge im Satz kann aber auch sehr vieles beeinflussen. Wie gewöhnlich gelehrt wird, steht das zweite Verb am Ende des Satzes. Wie aber die ganze Satzstellung sein sollte, muss man lernen oder den Satz nach dem Gefühl konstruieren. Es ist nämlich von vielen Aspekten abhängig, welches Wort an welcher Stelle stehen sollte. Wenn man zum Beispiel ein Wort hervorheben möchte, wird die ganze Struktur des Satzes wieder umgebaut. Man sollte aber den Kopf nicht hängen lassen. Deutsch ist nicht so schlimm.

Im Deutschen wird alles gesprochen, wie man es schreibt, was die Aussprache und die Rechtschreibung einfacher macht. Was ist aber noch so besonders an der deutschen Sprache? Alle Nennwörter werden groß geschrieben, worauf auch Mark Twain gesagt hat, dass das eine gute Idee ist. Was glauben Sie jetzt? Ist die deutsche Sprache nun so schwer zu erlernen?

Anna Fábová