Die Freiheit und ihre Gestalten
Die Bibliothek für Jugendliche der Stadt Kaschau/Košice und der Rotary Club Košice haben zum zweiten Mal einen Literaturwettbewerb mit prosaischen und poetischen Texten ausgerufen, der dem Andenken an Peter Rašev gewidmet war. Der Wettbewerb zielte darauf ab, talentierte junge Menschen zu finden, die Mittelschulen und die höheren Jahrgangsstufen der Gymnasien besuchen.
Bei diesem Wettbewerb haben auch talentierte Schüler der Hotelfachschule Hohe Tatra mitgemacht. Die Teilnehmer wurden dazu aufgerufen, ihre Meinung zu verschiedenen Gestalten der Freiheit zu präsentieren, wie sie Freiheit wahrnehmen, was sie sich unter dem Begriff „Freiheit“ vorstellen und was dieser Begriff bei Gleichaltrigen auslöst.
Geschichten der Deportierten
Wir von der Hotelfachschule Hohe Tatra haben das Thema vor dem Hintergrund der Menschen bearbeitet, die von den traurigen Ereignissen des Zweiten Weltkrieges betroffen waren. Milan Grich und Janka Budzáková haben das Thema Freiheit in den Geschichten von Klára Lustbader und Magda Höflich bearbeitet, die im Alter von nicht mal 20 Jahren im ersten Transport aus Deutschendorf nach Auschwitz waren. Das Thema Unfreiheit und Befreiung habe ich auch anhand der Schicksale der Freundinnen Júlia und Alena geschildert. Die Jury hat unsere kleinen literarischen Stücke hoch bewertet und der Direktor des Rotary Clubs Košice, Dr. h.c. mult. prof. Ing. Juraj Sinay, DrSc hat uns in der Ľudovít-Feld-Galerie in Kaschau/Košice persönlich empfangen und zu dem Ergebnis gratuliert.
Exkursion durch das jüdische Kaschau
Unser Besuch von Kaschau/Košice war ansonsten mit der Besichtigung der schönen orthodoxen Synagoge in der Puschkin-Straße verbunden. Das Interieur der Synagoge ist höchst interessant und die Glasmalerei dort wird von vielen Menschen als die schönste in Kaschau/Košice betrachtet. An den Wänden der Synagoge sieht man die Botschaften der Juden, die sie kurz vor der Deportation nach Auschwitz mit einem Bleistift hinterlassen haben. In der Ľudovít-Feld-Galerie bewunderten wir auch die wertvollen Bilder und Gemälde, die sich mit diesem traurigen Thema auseinandersetzen. Später sind wir in die orthodoxe Synagoge an der Zvonárska-Straße gegangen. Sie ist zwar in einem schlechten Zustand, hat aber dennoch ihren Zauber behalten. Es gibt sogar viele junge Paare, die hier heiraten wollen.
Am Ende unserer Exkursion durch das jüdische Kaschau haben wir zusammen ein gemütliches Mittagessen verbracht, das uns während eines regnerischen Tages schön aufgewärmt hat. Wir wurden dabei die ganze Zeit von Frau Dr. Janka Teššerová begleitet, die uns Geschichten aus ihrem Leben erzählt hat. Sie ist die Kuratorin der Ľudovít-Feld-Ausstellung und zugleich Kastellanin der Synagogen von Kaschau/Košice. Für den herzlichen Empfang sei ihr gedankt!
Patrícia Britaňáková
Hotelfachschule in der Hohen Tatra
Fotos: V. Andraš