Screenshot von der AGDM Fortbildung im November

AGDM-Jugend auch online aktiv

Der Zusammenarbeit unter den Jugendvertretern der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten (AGDM) hat die Covid-19-Pandemie nicht geschadet. Sie ist, wenn man es behaupten darf, vielleicht noch stärker geworden denn je. Die Leitung der Arbeitsgemeinschaft ist bestrebt, Online-Austauschmöglichkeiten für die Jugend der deutschen Minderheiten in Europa anzubieten.

Da die traditionelle Tagung der AGDM mit der Sitzung der Jugendvertreter in Berlin nicht stattfinden konnte, hat man stattdessen eine Jugendsitzung im virtuellen Raum veranstaltet. Vitalij Brodhauer, Projekt- und Büroassistent der AGDM neben AGDM-Koordinatorin Renata Trischler, bewertete die Online-Besprechung: „Sehr eindeutig waren die Aussagen vieler Jugendvertreterinnen und -vertreter, die sich aufrichtig um den Fortbestand ihrer Organisationen sorgen, weil sich die Arbeit unter Einhaltung der angeordneten Maßnahmen zur Pandemie auf viele Mitglieder demotivierend auswirkt und die Mitglieder sich nicht mitgenommen fühlen.“

Andererseits sei aber laut Brodhauer mit Freude festzustellen, dass die Vernetzung in den Zeiten der Online-Veranstaltungen unter der AGDM-Jugend richtig gut funktioniere. AGDM-Sprecher Bernard Gaida hat die Jugendvertreterinnen und -vertreter aufgefordert, ihre Online-Projekte mit anderen Jugendlichen und ihren Organisationen zu teilen und andere Jugendorganisationen zu den Projekten einzuladen, damit die Veranstaltungen auch im Online-Format eine grenzüberschreitende Dimension bekommen und weiterverbreitet werden.

Screenshot von der Fortbildung im November
Screenshot von der Fortbildung im November

Europaweiter Dialog trotz Zeitmangel

Wie Vitalij sagt, sind diese Gelegenheiten trotz des Zeitmangels der Jugendlichen allgemein immer gute Kooperationsmöglichkeiten, die einen europaweiten Dialog ermöglichen. Deshalb hat die europäische Organisation mit der Unterstützung des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat eine Fortbildungsreihe unter dem Titel „Generation Zukunft“ gestartet. Die Themen, die in den vier Online-Workshops behandelt werden, sind „Organisationsmanagement in der Jugendorganisation“, „Projektmanagement: Formulierung von (Wirkungs-)Zielen und Indikatoren, Wirkungsmessung“, „Entwicklung von persönlichen Führungseigenschaften (Leadership Development)“ und „Empowerment“. Bisher sind schon drei Trainings erfolgreich abgelaufen, am 31. Oktober, am 14. November sowie am 5. Dezember, es steht jetzt das letzte Modul vor uns.

Vernetzung über Landesgrenzen hinaus

„Ich freue mich sehr, an dieser Fortbildung teilnehmen zu können, denn ich halte die Weiterbildung für sehr wichtig“, meint Weronika Koston, Vorstandsmitglied des Bundes der Jugend der deutschen Minderheit aus Polen. Die ausgewählten Schulungsthemen greifen wichtige Aspekte und Fähigkeiten der Führungskräfte auf, meint sie: „Dank der Ausbildung wurde mir klar, worauf ich bei der Planung meiner Zeit und des Projektmanagements meiner Organisation mehr achten muss. Während der Ausbildung gefällt mir auch, dass man die Theorie dann mit Gruppenarbeit und Praxis mischt. Auf diese Weise habe ich zusätzlich die Gelegenheit, junge Menschen aus Jugendorganisationen der deutschen Minderheit aus verschiedenen Ländern Mittel- und Osteuropas und Asiens kennenzulernen.“

Es gab bis jetzt auch andere positive Rückmeldungen zum Niveau des Workshops und des vorbereiteten Materials. Obwohl die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer schon ziemlich erfahren im Bereich Jugendarbeit sind, kann man sich ja immer weiterentwickeln.

Martin Surman-Majeczki